Urlaubs-Tagebuch – USA 2016

 
 

Tag 0 – 14.07.2016

OMG, haben wir an alles gedacht, alles eingepackt was wichtig ist? Der Tag vor der Abreise ist Stress pur – eigentlich schon die ganze Woche.

Der Urlaub ist so nah und gedanklich doch noch so fern. Ob wir heute nacht schlafen können?


Tag 1 – 15.07.2016 Freitag

6 Uhr morgens stehen wir auf. Duschen, frühstücken, Wohnung in Ordnung bringen und verabschieden, schon steht um 8.15 Uhr der Shuttle vor der Tür. Wir holen noch eine weitere Familie ab, dann geht’s zum Flughafen DUS. Die Fahrt nach Düsseldorf klappt gut.

Abflug pünktlich 13.15 Uhr mit Lufthansa nach Newark/New Jersey (New York). Prima Essen, relativ viel Platz, eine ganze Film-, TV-, Hörbuch-Datenbank und viele weitere Features versüßen uns die langen 8 Stunden Flug.

Newark, keine Probleme bei der Einreise oder Zoll. Das Warten auf die Abfertigung ist interessant, da wir in eine große Gruppe Asiaten geraten sind. Diese – vor allem die Männer – schauen Amelie an, als sei sie eine Außerirdische.

Aber kurz vor dem Boarding bei der Delta-Airlines, wird unser Gate von C85 nach C133 verlegt, d.h. Vollgas durch den weitläufigen Flughafen zum anderen Gate. Geschafft. Delta ist eine sch...ß Airline, enge Kabine, kleine Sitze, Null Service.

Nach 5,5 Stunden im Halbschlaf kommen wir 0.30 Uhr Ortszeit in Las Vegas an.

Nach einer teuren Taxifahrt zum Circus Circus-Hotel, checken wir dort ein und ein junger Kofferträger – unübersehbar ein Fan von Amelie – bringt uns die Koffer zum Zimmer. Duschen, Bett, Koma. Bis morgen.


Tag 2 – 16.07.2016 Samstag

Der Tag fängt gut und harmlos an. Hätten wir gewusst, was noch kommt, wären wir liegen geblieben, oder hätten uns gleich übergeben.

Es ist 7.00 Uhr und wir sind alle drei wach. Hunger – Frühstück. Wir duschen und kurz vor 8 stehen wir im „Buffet“ vom Circus Circus. Teuer wie eigentlich alles hier, aber in diesem Fall wirklich gut. Von frisch gemachten scrambled eggs in vielen Zubereitungsarten, über Brot, Würstchen, Bacon, typischem Mittagessen und Kuchen aller Art, bis hin zu Fischgerichten, es gibt hier einfach ALLES zum Frühstück.

Frisch gestärkt geht’s zum Adventure Dome, einer Art überdachtem, klimatisiertem Freizeitpark, mit Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften. Bis 11.00 Uhr ist alles toll, Amelie fliegt mit einem Fahrgeschäft Hals über Kopf durch den Raum und alles ist gut. Dann wird es sehr voll und wir beschließen, zum Stratosphere Tower zu laufen, einige hundert Meter die Straße hoch, 1999 jedenfalls. Jetzt ist kurz hinter unserem Hotel eine Monster-Baustelle und bei etwa 44°C im nicht vorhandenen Schatten kein Durchkommen. Für den hop on-, hop off-Bus will man uns 45 $ je Person abknüpfen, selbst der Linienbus soll 6 $ je Person kosten, hat aber so ungünstige Fahrzeiten, dass wir nicht pünktlich um 14.00 Uhr zur Abholung durch den Camper-Vermieter wieder zurück sein würden. Wir testen noch ein Klamotten-Geschäft aus, aber auch das ist nicht das Richtige für uns. Also zurück ins Hotel, dort besuchen wir eine freie Zirkus-Vorführung, danach holen wir unser Gepäck und setzen uns an den Taxi-Stand, dort sollen wir um 14.00 Uhr abgeholt werden. Um 14.40 Uhr rufe ich an, es heißt durch ein technisches Problem käme der Fahrer in 15 Minuten. 15.30 Uhr ist er da. Um 16.00 Uhr sind wir beim Vermieter. 

Dort herrscht Hochbetrieb. 

Wir sehen uns in einem Nebenzimmer ein Video auf Deutsch über den Wagen an.

Danach wieder warten. Um 17.30 Uhr wickeln wir die Formalitäten ab. Der Wagen wird draußen scheinbar noch einmal durchgesehen. Aus der Entfernung wirkt er toll, E 450er Ford Zugmaschine mit 6,8 Liter V10 Motor, Monster verchromtem Kühlergrill und ausfahrbarer Sitzecke, 26 Feet lang, oder mehr.

1000 $ Kaution für das ­Fahrzeug und 250 $ für das Navi über ­Kreditkarte, eieiei. Wir sollen es in LA wieder bekommen.

Als wir das Fahrzeug dann bekommen, lässt die Begeisterung schnell nach, von außen noch OK, sieht er von innen schon ziemlich angegammelt aus. 

Aber hier ist Feierabend und wir müssen noch einkaufen und zu unserem Campground, also los – um 18.30 Uhr, den Boulder Highway herunter zu Walmart. Wir sind begeistert, das ist die gleich Mall, in der wir 1999 schon eingekauft haben, damals noch bei Vons und Target.

Ist das alles teuer hier. Allein ein paar Rollen, ähem, Toilettenpapier 8 Dollar, Früchte, Käse und viele andere Dinge haben doch deutlich angezogen. Wir müssen jetzt zum Ende kommen, sonst wird es dunkel und ich möchte es eigentlich vermeiden, mit dem mir noch unbekannten Monster-Auto durch die Nacht zu cruisen. An der Kasse dann der Schock, die Kreditkarten funktionieren alle nicht, auch die Maestro Volksbank-Karte wird hier nicht anerkannt. Also werden 180 $ In bar fällig.

Inzwischen ist es draußen dunkel, Scheiße, genau das wollte ich vermeiden. Navi angebaut, Adresse versucht einzugeben, nochmal Scheiße, die Zielstraße ist unbekannt, leichte Panik steigt auf. Ich zücke mein Handy, ich hatte extra ein USA-Navi für Notfälle aufgespielt – ein Glück.

Wir fahren los, direkt durch das nächtliche Verkehrschaos von Las Vegas, mit einem 8 Meter langen Campmobil. Scheiße, aber ich wiederhole mich. Hier blinken so viele Lichter, man kann die Ampeln kaum erkennen, die Karre ist aber auch groß. Nach Ewigkeiten fahren wir auf eine Interstate, aufgrund einer undurchsichtigen Anzeige des Navis natürlich in die falsche Richtung.

Einige Ausfahrten später raus und im Stadtverkehr auf die andere Spur des Interstate, diesmal in die richtige Richtung. Ausfahrt 33 raus, dann links, sofort wieder rechts, da ist der Oasis-Campground. Wunderschön, soweit man das nachts sehen kann.

Wir verkabeln uns, wollen anfangen die Sachen einzuräumen, stellen dann fest, die Klimaanlage funktioniert nicht.

Das bei über 30 Grad in der Nacht.

Damit nicht genug, wir wollen die Handys und Kameras laden – nichts, kein Strom auf allen Steckdosen – aaarrgh. Ein Blick in den Sicherungskasten zeigt mir, dass so ein Camper deutlich mehr Sicherungen hat als ein normaler PKW. Natürlich habe ich auch keinen Schaltplan. Evtl gibt’s im Büro ja noch Hilfe.

Amelie und ich machen uns auf den Weg zum Office, das hat ab 22.00 Uhr geschlossen, wir sind 5 Minuten drüber.

Als wir enttäuscht abdrehen, kommt ein Sicherheitsmann im Golfcaddy vorbei und fragt, ob er helfen kann. Ich erzähle ihm das Problem mit der Klimaanlage und er kommt promt mit, nur um dann festzustellen, dass er genauso unwissend ist wie wir. Aber er hat eine Idee und kommt kurze Zeit später mit einem Kumpel zurück, der jahrelang in Stuttgart gelebt hat. Dieser Mann ist unser Held, er findet einen Unterbrechungsschalter den er wieder reindrückt und siehe da die Aircondition funktioniert. Wir haben uns alle lieb und besonders ihn, dann räumen wir unsere Sachen ein – ziemlich unpraktisch die amerikanischen Wohnmobile.

Mitternacht sind wir leidlich fertig, Amelie liegt schon geraume Zeit in ihrem Alkoven-Bett und schläft. Dabei belassen wir es. Mittag- und Abendessen sind ausgefallen, egal mir kann das nicht schaden, meine Mädels tun mir leid.

Jetzt drehe ich die Klimaanlage runter und – sie geht aus. Ich glaube ich platze gleich. Sie lässt sich auch nicht wieder zum Leben erwecken, der Schalter nicht mehr einrasten. Wir lüfen ausgiebig, so dass wir relativ gut schlafen. Des Nachts mache ich mir schon ein paar Gedanken wegen des Wohnmobils und der Kreditkarten. Na das kann ja heiter werden.


Tag 3 – 17.07.2016 Sonntag

Der Tag, an dem sich die amerikanische Telefonkarte rechnet.

5.30 Uhr, Ende unserer Nacht, wir erwachen quasi gleichzeitig und haben Hunger. Die Marmelade ist lecker, der Honig geht so, Käse kaufe ich nächstes Mal einen anderen. Das Brot ist OK, die Himbeeren sehr lecker. Der O-Saft ist O-Saft.

Jetzt versuche ich noch einmal den Roadservice von El-Monte zu erreichen. Mo. bis Sa. 6 to 6, So 7 to 4. Ich will gerade wählen, da kommt Beate panisch zu mir, die Toilette spült nicht ab, scheinbar ist der Waste-Tank voll. OK, Dump-Schlauch angeschlossen, alles entleert – wo kommt das nur her, von uns nicht – ehrlich – und beim Campervermieter war alles leer. Da muss was undicht sein – oh nein, das bitte nicht auch noch. Um 7.02 Uhr Ortszeit rufe ich den Road-Service an. Nachdem ich alles erklärt habe – oh Mann, mein Vokabular hat aber stark nachgelassen – sagt die Dame am anderen Ende mir, sie würde versuchen einen Service zu erreichen und mich zurückrufen. OK, nach knapp zwei Stunden rufe ich zurück. Sie hatte bislang kein Glück und versuche um 9.00 Uhr noch zwei weitere Services zu erreichen, sie will sich melden. Das geschieht dann auch um 10.15 Uhr. Wir sollen zwischen 11.00 und 11.30 Uhr an der Vermietstation sein, dann will man sich um die Probleme kümmern. Das ist knapp. Hoppla-hopp alles zusammengeworfen und einigermaßen verstaut, los geht’s. Dieses Mal funktioniert das Navi und pünktlich um 11 Uhr laufen wir dort ein.

Die Leute wissen schon um unsere Probleme, eine junge Dame kommt mit uns und wir zeigen ihr alle Defekte. Sie nimmt alles auf und bittet uns in die „Lounge“ um, na klar, zu warten. Das ist meine Chance die Kreditkarten-Gesellschaft anzurufen. Die Frau vom Notdienst scheine ich während ihres Wochenendes gestört zu haben, sie ist sehr kurz angebunden, hilft aber promt – sie will ja ihre Ruhe haben;-)) Unser Dispo wird fix für einen Monat erhöht.

Die Probleme resultierten aus einem verspäteten Einzug der letzten Monatsrechnung, die die komplette Mietsumme für das Wohnmobil entlielt. Dazu kamen noch 1250,– $ Kautionen und die ersten Ausgaben. Das haute nicht mehr hin. Warum das Konto diesen Monat erst zum 20ten und nicht wie jeden anderen Monat am 15ten ausgeglichen wird, versteht wohl nur Visa himself. Derweil machen sich die Techniker an die Arbeit und um 13.30 Uhr können wir das Gelände mit einem reparierten RV verlassen. Wir schließen unseren Einkauf ab und fahren zurück zum Oasis Campground, verkabeln uns, schmeißen die Klimaanlage an und ja, sie funktioniert. Allerdings kann sie auch nur 10°C unter Außentemperatur kühlen, die bei 42°C im Schatten liegt, den es allerdings nirgends gibt. So dürfte sich die Temperatur im Innern des Campers bestimmt auf 35°C belaufen, wir müssen also nicht frieren.

Amelie und ich flitzen zum Pool, herrlich, Palmen, kühles Wasser, wenig Leute. Dort lernen wir eine nette Familie aus Anaheim/LA kennen und bleiben bis uns kalt wird – ja, wirklich. Jetzt noch etwas essen, quatschen und dann ab ins Bett, morgen geht’s zum Zion, die Hitze hier in Vegas und die vielen, vielen Menschen, sowie die Probleme mit unserer „Knallkarre“ haben uns fertig gemacht. Hoffentlich ist es dort nicht so heiß...


Tag 4 – 18.07.2016 Montag

6 Uhr sind wir wach. Eben noch Wasser und andere Kleinigkeiten einkaufen, tanken und dann los.

Einkaufen, OK, aber tanken kann zu einer Prüfung werden. An einer Chevron-Tankstelle machen wir unser Tank-Abi. Es handelt sich um eine automatisierte Tankstelle. Auf einem kleinen Bildschirm, der in der Sonne kaum ablesbar ist, werden wir durch die Stepps geführt, bis wir uns am Ziel wähnen, aber kein Benzin fleißt, dafür die lapidare Meldung wir sollen im Store zahlen. Wo ist der denn bitte. Alle möglichen Geschäfte um die ­ ­Tanke rum, aber nirgends steht Chevron drauf.

Ich frage einen Herren, der einen Tankvorgang ein paar Säulen weiter erfolgreich abschließt, aber auch er scheitert mit unserer Kreditkarte. Aber er verweist uns an einen kleinen Laden in der Nähe, dort würde man uns weiterhelfen. Beate läuft mit der Kreditkarte bewaffnet los, ich führe den Tankvorgang durch, so haben wir das die letzten USA-Urlaube schon gemacht. Kurze Zeit später kommt sie wieder und sagt man müsse einen Betrag zahlen und dürfe dann tanken. Die Dame an der Kasse hätte ihr 10,00 $ vorgeschlagen, das habe sie bezahlt. Nun, der Sprit in USA ist zwar billiger als bei uns, (2,55 $ die Galone, das sind etwa 4 Liter) aber der halb leere Tank unseres Wohnmobils mit fettem V10-Motor wird befürchte ich mehr Füllung benötigen. Ich tanke für die 10 Dollar und gehe dann mit Beate ins Office. Die Dame dort beharrt darauf einen gewissen Betrag zu zahlen und den zu vertanken. Wie doof ist das denn? Da mischt sich eine junge Frau ein und erklärt uns, dass im Endeffekt nur der Betrag abgebucht wird, der auch an Sprit vertankt wurde. Ah, OK. Ich ordere für 50 $ und benötige den kompletten Betrag, uiuiui.

Jetzt fahren wir aber wirklich los, auf die Interstate 15 North, Richtung Salt Lake City. Aus 6 Spuren in jede Richtung werden kurz hinter Las Vegas zwei, der Verkehr wird übersichtlich. Inzwischen darf man hier 75 Meilen die Stunde fahren etwa 125 km/h. Das schafft unser RV zwar, aber aufgrund des starken Seitenwindes lasse ich es bei 65 mp/h bewenden.

Zuerst biegen wir zum Valley of Fire State Park ab und fahren das erste Mal an roten Felsen vorbei. Ab und an laufen wir ein wenig auf den Felsen herum, aber schon nach ein paar Minuten ist uns so heiß, dass wir ins Wohnmobil flüchten. Weiter geht’s Richtung Zion. 

Beate hat etwas von einem neuen State Park gelesen, der nicht weit von der Interstate weg liegt und hübsch sein soll. Wir fahren also ab, durch St. Georg, einer wirklich allerliebsten Stadt, in der es ganz viele neue Siedlungen gibt, leibevoll angelegt und designtechnisch wirklich ganz vorn, zum Snow Canyon State Park. Auch dieser ist ganz detailverliebt angelegt, besteht aus Felsen jeglicher Färbung und ganz viel schwarzer Asche und Lavabrocken eines Vulkanausbruches vor ewigen Zeiten.

Leider scheitert der Versuch einen Hiking-Trail zu laufen an der unmenschlichen Hitze, die zu allem Überfluss vom dunkelen Sand zurückstahlt, wir werden also von beiden Seiten gegrillt.

Also fahren wir einige Viewpoints an, sagen in guter alter amerikanischer Tradition „oh beautiful“ und fahren weiter.

Zwei Stunden später laufen wir am Springdale Canyon RV Park an den Toren des Zion NP ein.

Wir bekommen einen sehr schönen Stellplatz in der Nähe des Virgin River. Beate hat ihren Charme spielen lassen und „der nette Mann“ hat uns diesen Stellplatz ermöglicht. Vielleicht sollte ich das nächste Mal mitgehen, aber dann landen wir eventuell direkt gegenüber den Toilettenhäuschen;-))

Wir lassen den Abend ruhig ausklingen – nicht ohne die Bekanntschaft von Sam und seinem Kumpel zu machen, die mit ihren Familien im RV neben uns hausen. Danach fallen wir in ein tiefes Koma.


Tag 5 – 19.07.2016 Dienstag

Wir schlafen bis fast 7.00 Uhr und sind das erste Mal so richtig fit.

Beate probt derweil an einer Neuauflage von „Dinner for One“, sie kann sich einfach nicht an die Stufe gewöhnen, die beim Ausfahren des Slideouts entsteht und stolpert in schöner Regelmäßigkeit darüber. Außer dem Gelächter von Amelie und mir, geschieht aber nichts.

Fix sind wir fertig und gehen zur Shuttle-Service-Haltestelle um mit dem Bus in den Park zu fahren, mit dem Wohnmobil darf man das nicht mehr, die Natur soll geschützt werden, da die Besucherzahlen in den letzten Jahren von 3 auf 7 Millionen Menschen pro Jahr angestiegen sind.

Da wir eine der letzten Haltestellen vor dem Park sind, ist der Bus natürlich voll. Wir laufen kurzerhand und sind ganz froh, dass die Temperaturen sich unter 30°C  bewegen – es ist leicht bewölkt.

Wir leihen uns 3 Wanderstöcke, die man uns für eine Wanderung durch die Narrows empfiehlt. Das müsste nicht noch mal sein. Wir kaufen den Annual Pass „America is beautiful“, der uns ein Jahr lang kostenfreien Einlass in alle weiteren Nationalparks ermöglicht.

Als wir zum Visitor Center kommen, von dem aus der Shuttle Bus abfährt, trifft uns fast der Schlag. Wir müssen mit hunderten anderer Menschen anstehen und erst der 7. oder 8. Bus nimmt uns mit. Noch denken wir, dass wir in den Narrows alleine sind, wie zu unserem letzen Besuch, als das Wasser nur zu hoch und kalt war, als dass wir eine Wanderung darin hätten machen können.

Als an allen vorherigen Haltepunkten kaum jemand den Bus verlässt, werden wir skeptisch. Und wirklich, alle steigen mit uns am letzten Haltepunkt aus. Nun gut denken wir, es gibt einen Wanderweg zu der Stelle, an der man den Fluss betritt, der lässt sich leicht bewandern.

Herrlich ist es hier, das Wetter perfekt und der Park ist wunderschön.

Dort, wo wir vor knapp 20 Jahren alleine einen Versuch gestartet haben im Flussbett des Virgin River durch die Schluchten zu wandern, begleiten uns heute ziemlich viele Leute. Das ist zwar nicht wirklich schlimm, nur geht etwas der Zauber dieser Gegend verloren.

Wir haben trotzdem viel Spaß und rutschen mehrfach auf den glatten Steinen aus, können uns aber im letzten Moment wieder fangen, viele andere haben dieses Glück nicht und anhand der triefen nassen Klamotten ist zu erkennen, wer sich schon alles in die „Fluten“ verabschiedet hat.

Nach etwa 2 Meilen drehen wir dann um, Amelies Kräfte lassen nach – meine übrigens auch und die Sonne brennt immer kräftiger vom Himmel. Der Rückweg funktioniert schneller und während unserer letzten Rast, werden wir von Squirrels, lustigen und angstfreien kleinen Nagern belagert, die zu wissen scheinen, dass in unseren Rucksäcken nicht nur Klamotten sind.

Der Weg zurück wird beschwerlich, da es wieder unglaublich heiß geworden ist. Uns kommen Leute entgegen, die dem Hitzschlag nah zu sein scheinen, aber erst einige hundert Meter gewandert sind.

Eigentlich wollte Amelie noch durch den Park reiten, aber wir sind so geschafft, dass wir uns zurück zum Campground machen. Dort naschen wir eine Kleinigkeit, dann falle ich ins Koma. Amelie auch. Beate räumt den Camper auf und wäscht. Wo nimmt die Maus nur diese Energie her.

Abends essen wir „Hamburger Helper Chicken“ mit Salat und Amelie dreht Eigenviedeos vor dem Camper, inzwischen dürfte sie alle Bewohner des Campingplatzes kennen – und umgekehrt.

Noch duschen, dann fällt für heute auch die Klappe. Out.


Tag 6 – 20.07.2016 Mittwoch

Heute ist es schon wieder 7:00 Uhr als wir aufwachen. Wir fühlen uns alle 3 abgeschlafft und das WLAN funktioniert hier einfach nicht. Ich war schon versucht den Leuten aus dem Office zu helfen, aber ich glaube dann hätte ich Ärger mit meinen Damen bekommen. Also vorerst kein Urlaubsupdate in die Heimat.

Als wir endlich loskommen, ist es 9:00 Uhr. Wir fahren in den Zion NP ein, dürfen nur nicht in die Gegenden fahren, die wir gestern mit dem Shuttel-Bus angefahren haben. Also weiter Richtung East Entrance, von dort führt unser Weg weiter Richtung Grand Canyon North Rim. Die Fahrt ist ein Traum, wir cruisen entspannt durch eine tolle Landschaft und halten für ein paar Fotos an.

Kurz vor dem Ausgang des Parks kommt der berühmt-berüchtigte Tunnel auf uns zu. Das wir den befahren dürfen, kostet inzwischen 15,– $, denn der Gute ist so schmal und niedrig, dass der entgegenkommende Verkehr gestoppt ­werden muss, damit wir genau mittig über beide Fahrbahnen  fahren können um uns nicht alle Aufbauten vom Fahrzeug zu reißen.

Kurz nach dem Tunnel parken wir direkt am Parkeingang und starten zu einer Wanderung auf dem East Rim Trail. Er bestätigt die Beschreibung aus der Park-Info-Broschüre – quiet and peaceful. Während der gesamten, über 2-stündigen Wanderung treffen wir nur 7 Menschen. Als die Hitze zu groß wird, kehren wir um. Amelie verträgt die Hitze genau so schlecht wie ich, ihr sieht man am Gesicht an, wenn es nicht mehr weiter geht.

Wir kommen von der Wanderung zurück, jetzt schnell etwas trinken. Bei Betreten des Badezimmers kommt uns Wasser entgegen, es läuft aus dem Toilettenbecken über. Oh nein, das hatten wir doch schon in Vegas. Das sollte doch eigentlich repariert sein. Schnell die Wasserpumpe aus und schöpfen und wischen. Zehn Liter Wasser bring Beate anschließend zu einem hocherfreuten Baum in der Nähe. Die Leuchten am Kontrollboard zeigen „kein Frischwasser mehr“ und „Abwassertank gestrichen voll“.

Wir fahren weiter Richtung Grand Canyon und machen noch einen Abstecher in den Coral Pink Sanddunes State Park der sehenswerter als erwartet wird. Bildschöne Dünen, nur ohne Meer. Aber auch hier ist es unglaublich heiß und klettern im heißen und weichen Sand ziemlich anstrengend. Während unserer Fahr durch den Park entdecken wir eine Dump-Station, dort leeren wir unseren Abwassertank und füllen Frischwasser wieder auf. Ab jetzt nur noch Wasserpumpe, wenn benötigt, dann direkt wieder aus.

Wir fahren weiter um am anderen Parkende auf einen Highway zu gelangen, da hört plötzlich die geteerte Straße auf und wird zu einer Waschbrettpiste, die einem die Füllung aus den Zähnen rüttelt. Also umkehren und den ursprünglichen Weg wieder aufnehmen. Wir komplettieren unsere Lebensmittel, u.a. mein Lieblingsbier Coors im Glacier’s Family Market und fahren weiter Richtung Grand Canyon. Kurz vor Abend erreichen wir 40 Meilen vor den Toren des Grand Canyon Parks einen wunderschönen, im Wald liegenden Campground ohne Komfort-Anschlüsse, solche Plätze gibt es lt. Ranger hier aber grundsätzlich nicht. Oh, oh, Amelie den dritten Tag ohne WLAN. Hier bleiben wir für eine Nacht.

Überall stehen Warnschilder, dass die Feuergefahr extrem hoch sei, Grillen an dafür vorgesehenen Orten ist aber erlaubt – auch an unserem Stellplatz. Ich baue unseren neu erworbenen Grill auf, dank „Leatherman Mini Tool“ kein Problem, Kohlen drauf, angezündet und eine knappe Stunde später gibt’s selbstgemachte Hamburger und Steaks.

Auch heute ist das Einschlafen kein Problem.


Tag 7 – 21.07.2016 Donnerstag

Grand Canyon National Park North Rim. Schon die Anfahrt ist eine ­Sehenswürdigkeit, obwohl am Anfang viele verbrannte Bäume den Weg säumen. Mir fällt auch auf, dass alle nicht asphaltierten Sträßchen in den umliegenden National Forrest gesperrt sind. Als wir schon einige Zeit im Park selbst unterwegs sind, überfällt uns ein Hüngerchen und wir biegen in eine wunderschöne Picnick Area im Wald ab, sehen leider zu spät, dass diese nur für Fahrzeuge mit maximl 22 ft. Länge erlaubt und befahrbar ist – wir haben über 26 ft. Und wirklich, es wird holperig und eng. An einem Trailhead bietet sich eine minimale Wendemöglichkeit, die nehme ich wahr und mit Augenmaß und Glück sind wir bald wieder auf der Straße. Puh.

Wir fahren den staatlichen Campingplatz direkt am North Rim an, der natürlich voll belegt ist. Aber wir wollen als nächstes ja einen Comfort-Platz mit WiFi zum Gammeln anfahren.

Die Infos des Rangers sind interessant und wichtig für uns. Aufgrund eines Feuers ist die komplette ­Fuller Canyon Road geschlossen, an der alle unsere View Points und Wanderwege liegen, Point Imperial, Wallhalla Overlook, Cape Royal und Angels Window. Oh nein, was nun.

Der Ranger schlägt uns eine Wanderung des in der Nähe liegenden Ken Patrick Trail, mit Abstecher zum Uncle Jim Trail vor. Da fahren wir hin, nur um damit konfrontiert zu werden, dass wir mit unserem RV keinen Parkplatz finden. Normalerweise ist der Norden nicht so überlaufen, aber da 2/3 gesperrt sind, treiben sich jetzt natürlich alle hier herum.

Not macht mutig, so parke ich unser Wohnmobil auf einer geschotterten Ausbuchtung, die so schräg ist, das man sich im Fahrzeug nur noch durch weiterhangelnd fortbewegen kann. Hoffentlich liegt der RV nicht im Abhang, wenn wir vom Wandern wiederkommen und komme ich hier jemals wieder weg?

Die ersten tollen Aus- und Einblicke in den Canyon nehmen speziell mich gefangen, ich liebe diesen Park, seine Aussichten, seinen Geruch, sein Klima.

Unser Trail wird leider auch von Muli-Touren genutzt, das macht die Angelegenheit extrem anstrengend. Amelie, die zu Beginn unbedingt auf einem Muli hier entlang reiten wollte, überlegt sich die Sache noch einmal, nachdem sie eine Gruppe live an uns vorbeireiten sah.

Die aufkommende Hitze, das anstrengende Geläuf und die dünne Luft hier oben, lässt uns die Wanderung auf knapp 4 Meilen begrenzen.

OK, wir fahren zur Grand Canyon Lodge, dort geht eine kleine Wanderung zum Bright Angel Point. Dort finden wir aber partout keinen Parkplatz. Ich muss mit Beates Hilfe sogar auf ein paar Zentimeter rangieren dass wir dort wieder wegkommen. Arghh.

Wir fahren noch einmal am Campground vorbei, gehen in dem Mini-Store etwas einkaufen und danach an den Canyonrand direkt am Platz. Hier stellt sich endlich das richtige GC-Feeling ein. Amelie und ich klettern noch ein wenig durch die Gegend, oh Mann ist das ein toller Spielplatz für Groß und Klein, allerdings nicht ganz ungefährlich.

Auf dem Rückweg halten wir noch einmal an einer Einbuchtung neben der Straße um etwas zu essen. Wir haben Glück, hier ist ein ganz toller Ausblick und wir können noch einiges entdecken.

Wir machen uns nun auf den Weg Richtung Bryce Canyon, das bedeutet leider wieder bis/durch Kanab und auf der Suche nach einem netten Campground mit – ja – WiFi.

Wir greifen auf Altbewährtes zurück, einer wunderschönen Anlage mit langsamem WLAN, Pool und tollen Einstellplätzen, dem KOA (Campground of America) Glendale, 40 Meilen vor dem Bryce National Park.

Wir verleben einen schönen Abend und eine kalte Nacht.


Tag 8 – 22.07.2016 Freitag

Oh Mann, die erste Woche ist schon um. Aber wir haben in dieser Zeit schon mehr erlebt, als sonst in einem viertel Jahr. Heute legen wir einen Faulenz-Tag ein.

Die arme Amelie hat trotz 2er Zusatzdecken in ihrem Alkoven gefroren. Ich glaube die nächste Nacht lasse ich die Heizung laufen.

War das kalt heute morgen, damit haben wir nicht gerechnet. Gestern hatten wir bis in den Abend die Klimaanlage laufen...

Heute faulenzten wir nicht nur, nein, es ist für alle Tätigkeiten einfach mehr Zeit da. Zum Beispiel für das Wäsche waschen. Es ist immer wieder lustig in amerikanischen Laundrys. Selbst für vollkommen unfähige Uwes ist die Wäsche zu erledigen. Waschpulver einfach in die Maschinentrommel geben, dreckige Wäsche dazu, 1,75 $ in Kleingeld in die dafür vorgesehenen Schlitze stecken, zwischen hot oder cold-Einstellung wählen, Münzen mit dem Schieber in die Maschinen schieben, dann Schieber wieder rausziehen, schon läuft die Maschine und nach 30 Minuten ist die Wäsche fertig. Ab in den Trockner, ähnliches Prozedere, nach 45 Minuten ist sie sogar schon trocken.

Jetzt noch eine Stunde in den Pool, den wir für uns alleine haben, danach zu Abend essen. Der Tag war super entspannend, nur nicht für Amelies Handy, das Gerät hat heute kaum eine Minute Pause, hätte es Tasten, würden die glühen.

Übrigens haben wir heute das erste Mal einen Campground online gebucht.


Kleiner Nachtrag.

Ab heute haben wir ein Einhorn in unserer Familie. Amelie ist auf der Sitzgruppe über mich geklettert, schwupps, da hat jemand einen Holzrahmen in Kopfhöhe angebracht. Schepper, Zusammenbruch und schon sprießt ein zartes Hörnchen aus dem hübschen Köpfen.

Sonst ist alles gut.

Bis morgen im Bryce Canyon National Park.


Tag 9 – 23.07.2016 Samstag

7:00 Uhr, meine Zeit. Mein Gott bin ich „verknarzt“. Da ich Hunger habe und gerne schnell los möchte, decke ich in Lichtgeschwindigkeit den Frühstückstisch. Beate ist ziemlich entspannt, aber unser Schnuffel hat zwar gut geschlafen, fühlt sich aber nicht besonders und kommt nur schwer in die Gänge. Wir müssen sie tatsächlich mit Honey-Butter und frischem Toast locken, aber der Süßen geht es heute einfach nicht gut. Nun ja, unser heutiges Laufprogramm ist ziemlich begrenzt und Beate hat die richtigen Medikamente, da dürfte nichts schief gehen. So machen wir uns gegen 9:00 Uhr auf die Socken.

Je näher wir dem National Park kommen, je schöner wird die Gegend. Ein paar Meilen vorher tanken wir und machen den Stellplatz klar, die Reservierung hat perfekt geklappt.

Kurze Zeit später laufen wir am Parkeingang ein. Die Rangerin, die unseren Annuel Pass (Eintrittskarte für alle Nationalparks der USA für ein Jahr) prüft, schaut skeptisch auf unser Wohnmobil und schätzt schon sehr zurückhaltend „25 ft?“, Beate ruft: „no, over 26“. Nun, damit hat sich ein Teil des Parks für uns erledigt, wir sind viel zu lang, dorthin gelangen wir nur noch mit Shuttle-Bussen.

Nachdem wir uns am Visitor Center noch einmal vergewissert haben, dass wir den Rest des Parks befahren dürfen, starten wir zum entlegensten Aussichtspunkt, dem Rainbow Point. Dort bekommen wir sogar noch einen Parkplatz, weil ein älterer Herr sein Wohnmobil etwas umparkt, so dass wir noch schräg dahinter passen. Die meisten Amis sind so nett zu uns.

Ist das herrlich hier. Wir gehen den Bristolcoon Loop Trail ab und sind so richtig im Urlaub. Es ist zwar auch ganz schön warm hier, aber es ist gut auszuhalten für uns Mitteleuropäer.

Es passt einfach alles. Nur Amelie ist ziemlich blass um die Nase, ihr geht es immer noch nicht gut.

Wir fahren noch alle möglichen Aussuchtspunkte an – einer schöner als der andere.

Die letzten besichtigt Amelie nicht mehr mit, sie bleibt blass im RV sitzen – arme Maus.

Wir fahren noch einen Trail außerhalb des Parks an, aber hier müsste ich über 1,6 km alleine durch die Gegend laufen, während die Mädels im Camper sitzen. Das möchte ich nicht, so starten wir zurück zum Campground. Dort lernen wir unsere Nachbarin kennen, die mit ihrem Wohnmobil und einem Labrador die USA bereist und in dem Fahrzeug lebt. Sie hat momentan ihre Freundin dabei, die sich vor 3 Wochen von ihrem Mann getrennt hat. Was man so alles erfährt in einem 10 Minuten-Gespräch.

Wir richten das Abendessen, Hütschis Spezial Hamburger vom Grill, ein Steak und leckeren Salat. Dazu Coors, Cola und O-Saft. Mensch, leben wir gut.

Während des Abendessens kommt der Sheriff mit Blau-, Rot-, Gelblicht auf den Platz gefahren. Kurze Zeit später auch noch ein Rettungswagen, der langsam und ohne Beleuchtung kurze Zeit später wieder wegfährt. Hoffentlich ging was immer da geschehen ist gut aus. Vielleicht weiß morgen unsere Nachbarin mehr.

Jetzt noch duschen und dann – bis morgen.

P.S.: Ich hätte nie gedacht, dass Tagebuch schreiben so befriedigend sein kann, aber ich freue mich immer schon auf den abendlichen Eintrag und wir haben immer viel Spaß, wenn unsere Erlebnisse als Tagebuchgeschichten Revue passieren.



Tag 10 – 24.07.2016 Sonntag

Heute liegt ein Fahrtag vor uns. Wir wollen versuchen bis hinter Salt Lake City zu kommen und dort zu übernachten, immerhin knapp 400 Meilen, etwa 650 Kilometer liegen vor uns. So genau haben wir es Amelie noch nicht gesagt, dass könnte Gemaule geben;-))

Also fahren wir gegen 9:00 Uhr los, noch kurz beim Visitor-Center des Red Rock State Parks angehalten und ein paar Postkarten und Andenken gekauft, dann fahren wir den Highway 89 bis zur Interstate 15 Richtung Norden. Hier machen wir richtig Strecke, man darf hier fast immer 70 Mph fahren, machmal sogar 80 Mph, das entspricht fast 130 Km/h. Der Hammer ist, das darf jeder fahren, dessen Fahrzeug dazu in der Lage ist. Mit unserem RV schaffen wir gute 70 Mph, aber fast alle LKW donnern an uns vorbei, ebenso starke Pick-up Trucks mit bis zu zwei Anhängern.

Aber auch Sheriff und Highway Patrol sind im Dauereinsatz, immer wieder einmal sehen wir wie die Freunde und Helfer Wagen anhalten – wer weiß was die „verbrochen“ haben. An die Geschwindigkeitsvorgaben hält sich hier eigentlich niemand.

Eine mobile Leuchtanzeige informiert uns, dass in 45 Meilen Feuer im National Forrest lodern, man braucht die Behörden nicht zu informieren. Und wirklich schon mehr als 20 Meilen vor der eigentlichen Stelle sehen wir es rauchen. Die Warnschilder, dass das Feuerrisiko extrem hoch ist, sind also gerechtfertigt.

Mittags kehren wir bei Denny‘s ein und sind begeistert. Amelie z.B. isst einen Cheese-Burger, der ist monstergroß, demnächst kommt noch ein Foto davon unter „unsere Fotoalben“...

Außerdem tanken wir mal wieder, die Karre säuft wie ein Loch, allerdings habe ich das Gefühl das schnelle, gleichmäßige Fahrten auf der Interstate weniger Sprit kosten, als die Fahrten im Gebirge. Da hört man den Motor quasi gnüsslichen den Sprit schlürfen, nein, eher saufen.

Wir brettern weiter bis Logan, dort weiter auf dem Highway 89, bis zum Bear Lake. Serpentinen, Steigungen und steile Gefälle, mit einem Motorrad würden hier die Rasten glühen, im Camper schießen nur die Schubladen auf und zu.

Hier suchen wir uns einen Campground mitten im Wald, ohne WiFi und andere Annehmlichkeiten und bekommen den letzten Einstellplatz, weil der ältere Ranger, der hier Dienst tut total von Amelies Lächeln gefangen genommen wird, wie er mehrfach betont. Jetzt ist es an mir, die Riesen Karre an Bäumen vorbei auf den Mini-Sträßchen in einen Stellplatz zu bugsieren, der kaum breiter ist als unser Fahrzeug himself. Aber dank Beates Einweisung klappt das hervorragend. Auch hier sind wir ein super Team.

Wir stehen wirklich mitten im Wald, das ist so toll hier, dass Amelies Phantasie um Bären- oder Puma-Angriffe mit ihr durchgehen und wir lange beratschlagen, was wir bei einem Angriff eines solchen Tieres tun würden, bzw. wie wahrscheinlich so etwas ist.

Heute Abend essen wir „Hamburger Helper“ Lasagna, ein Fertiggericht, dem man nur noch frisches Gehacktes hinzufügten muss. Eigentlich ganz lecker, wenn nicht viel Zeit ist.

Wir schreiben noch Karten und Tagebuch, dann geht’s ab in die Falle. Hoffentlich ohne Bären oder Pumas.


Tag 11 – 25.07.2016 Montag

Und wieder ist es 9:00 Uhr, als wir loskommen. Heute geht’s am Bear Lake vorbei Richtung Jackson Hole, Wyoming, vor den Toren des Grand Teton National Park und dem aus unserer Sicht dahinter liegenden Yellowstone National Park. Wir fahren die Strecken genussvoll und die Landschaft wird grüner und saftiger, kleine Flüsse und Seen durchziehen die Nachbarschaft des Highways. Wir kaufen für unseren Trip in den Yellowstone Lebensmittel ein und müssen auch wieder tanken.

Wir haben bislang schon folgende Bundesstaaten bereist:

– Nevada

– Arizona

– Utah

– Idaho

– Wyoming

Je mehr wir uns Jackson Hole, Wyoming annähern, je voller wird es an Tankstellen, Parkplätzen, etc. Es ist einfach sehr viel los. Das bekommen wir am KOA kurz vor Jackson Hole zu spüren, der ist nämlich voll. In der Stadt soll es weitere Campingplätze geben. Na dann nichts wie hin. Inzwischen wissen wir, dass der Yellowstone NP dieses Jahr seinen 125. Geburtstag feiert. Wahrscheinlich sind deswegen so viele Leute hier.

Jackson Hole ist eine Stadt, die sich dem Wilden Westen verschrieben hat, das sieht man bei der Architketur und an der Benennung von Läden. Die heißen dann Western Saloon, Cowboy Coffee Shop etc. Wir schleichen durch die trubelige Stadt, Ausschau nach einer Übernachtungsmöglichkeit haltend. Da, zwei Blocks von der Hauptstraße entfernt, ein Good Sam Park, das ist eine Qualitätsauszeichnung, speziell was den Preis angeht.

Als wir auf den Platz rollen, fällt uns direkt das Schild „No Vacancy“– nichts mehr frei – ins Auge. Beate steigt trotzdem aus und ein Mann erklärt ihr wir sollen in Einstellplatz 2 rückwärts einparken und dann zum Papierkram ins Büro kommen.

Wow, wieder mal Schwein gehabt. Was sollte ich ohne meine Damen machen. Wir verkabeln den RV, duschen und machen uns dann mit einem Bus auf in die Innenstadt. Ganz schön spannend in einem fremden Land öffentliche Transportmittel zu benutzen. Toll ist, man fährt hier kostenlos.

Das Wetter ist zwar warm, aber nicht unerträglich. Wir schauen uns Jackson Hole genau an, alles auf Wilder Westen getrimmt, Bürgersteige aus Holzplanken, meist überdacht, nur die vielen Autos, die sich in Schrittgeschwindigkeit durch den Ort schieben stören den angenehmen Eindruck.

Als wir keine Lust mehr haben, suchen wir in perfekter Coproduktion die Bushaltestelle und fahren heim zum Camper, essen zu Abend und widmen uns der Abendgestaltung.

Ciao, bis morgen im Grand Teton National Park.


Tag 12 – 26.07.2016 Dienstag

Völlerei der Sinne. Dieser Tag war so vielfälftig, wir haben so viel Schönes gesehen, dass wir schlapp und geschafft vor dem Grill sitzen und warten, dass wir die Schweinefilets auflegen können und das mitten im Wald vom Yellowstone. Aber der Reihe nach.

Gestern abend hatte ich noch die Campgroundreservierung der Nationalparks angerufen um für heute und morgen einen Platz für uns zu reservieren. Leider hat nur einer geklappt, der Canyon Campground. Die meisten sind first come, first serve, alle anderen sind voll oder kosten knapp 70,–$. Die Dame am anderen Ende der Leitung habe ich so schlecht verstanden, dass sie fast alles wiederholen musste. Was sie alles für Infos brauchte, wie ich heiße will sie natürlich wissen, ist aber – wie viele Amerikaner – überrascht, wenn ich sage: ju-dabbelju-i äitsch-ju-i-ti-es-ci-äitsch, na und dann erst Glueck-Auf-Straße, Dorsten geht dann wieder. Aber wir haben es gemeistert und – ich kann es vorweg nehmen, wir stehen nun genau auf dem Platz;-))

Am Morgen starten wir gegen 9:00 Uhr mit einer Fahrt durch Jackson Hole, inklusive Ehrenrunde, weil wir eine Abzweigung übersehen haben. Hier ist schon morgens die Fahrzeug-Hölle los, aber irgndwie hat diese Stadt etwas...

Eine halbe Stunde später machen wir schon Halt am Visitor-Center vom Grand Teton NP. Eine sehr interessante Ausstellung über die hier lebenden Tiere – inkl. Fellstücken zum streicheln – die geologische Entstehungsgeschichte und viel Interessantes über die ersten Siedler und Trapper.

Kurz darauf fahren wir durch eine traumhafte Landschaft, hohe, schneebedeckte Berge zur Linken, rechts der Straße saftige Weiden und Wälder.

Unsere Stopps an Flüssen, Seen und einfach nur zum Genießen sind unzählig und wir alle Drei sind begeistert. Kurz vor dem Ausgang Grand Teton und Eingang Yellowstone stoppen wir an einer tollen Picknick Area, essen etwas schnell Zubereitetes und dann gehen wir an den Strand des Jenny Lake und halten die Beine ins Wasser – Amelie etwas mehr.

Leider platz derweil der Touchscreen ihres iPhone in der prallen Sonne...

Kurze Zeit später gleiten wir schon durch den Yellowstone, werden schier erschlagen von der Natur. Leider ist hier auch viel los, Ferien und 125-jähriges Park-Bestehen, da geht schon was. Wir halten an vielen View Points, Amelie und ich klettern wieder durch die Hänge und die Eindrücke sind einfach berauschend. Auf einmal ein Stau – oh nein. Aber das liegt nur an einem riesigen Büffel-Bullen, der in aller Seelenruhe die Straße kreuzt. Das ist schon ein toller Anblick.

Jetzt merke ich während des Fahrens, meine Konzentration nimmt deutlich ab – ich will jetzt sofort zum Campingplatz. Amelie schläft kurzerhand ein.

Im Office des Campingplatzes bekommen wir noch eine eindringliche Einweisung, was wir zu tun und zu lassen haben, um keine Bären anzulocken. Dann dürfen wir endlich auf unseren Stellplatz.

Der Campingplatz ist riesig, liegt total im Wald und ist für ein Grillen und eine Übernachtung absolut in Ordnung. Ich denke heute werden wir nicht alt. Bis dahin.


Tag 13 – 27.07.2016 Mittwoch

Der Tag fängt früh an, genau genommen in der Nacht. Nachdem ich gestern schon nicht gut habe einschlafen können, obwohl ich total müde war, hatte ich das Gefühl hinten in unserem Bett keine Luft zu bekommen, als ob da kein Sauerstoff wäre. Also aufgestanden, direkt hinter der Fahrerkabine an ein offenes Fenster gesetzt – ah, das tut gut.

Die Nacht war nicht sehr lang, ich fühle mich wie gerädert, es ist a...hkalt und jetzt auch noch früh raus – 6:30 Uhr. Amelie ist auch nicht wach zu kriegen.

Da wir gestern für heute keinen Campingplatz reservieren konnten, riet uns die Dame im Office, morgens ab 7:00 Uhr vorbeizukommen und zu fragen, ob evtl. eine Stornierung eingegangen ist.

Um 7:15 Uhr stehen wir im Office, aber leider ist nichts frei. Man rät uns die first come, first serve-Plätze anzufahren, je früher man da ist, je sicherer bekommt man einen Stellplatz. Oh Mann, auf so was haben wir mal gar keinen Bock.

Der Tower Fall Camp Ground ist uns am nächsten, aber die Entfernung ist trotzdem immens. Es ist ein unentspanntes Fahren mit viel Verkehr und Baustellen.

Als wir an dem winzigen, wunderschönen Platz ankommen, ist es dort nicht so einsam wie erwartet, dort stehen viele Zelte und der Platz scheint voll.

Beate spring aus unserem Fahrzeug und flitzt schon auf den Platz um zu schauen, ob eventuell etwas frei ist. Derweil drehe ich unser Motorhome auf einer Briefmarke in Abfahrtrichtung. Beate hat sie nach einer Ehrenrunde gefunden, die Familie die ein Zelt in ein Fahrzeug verlädt, die reisen ab und haben noch keinen Nachfolger für ihren Platz. Als ich zu dem self registering-Stand komme, lesen wir uns flugs die Gebrauchsanweisung durch, füllen die Formulare aus und stecken den Umschlag mit dem Übernachtungsentgeld in die dafür vorgesehene Metallröhre. Zusammen gehen wir dann zu dem Stellplatz, um unseren Reservierungsabschnitt dort anzubrigen – toll fast wie auf Mallorca mit der Handtuchreservierung auf dem Liegestuhl. Erst jetzt fällt uns auf, dass der Platz für unseren RV sehr klein und schief ist. Egal, das wird schon irgendwie funktionieren, Hauptsache wir haben einen Stellplatz für die Nacht.

Beruhigt fahren wir los Richtung Hot Mammoth Springs. Der Weg dahin ist unglaublich weit, es herrscht starker Verkehr und eine Baustellen hält uns fast eine halbe Stunde auf.

Als wir ankommen finden wir zu allem Überfluss keinen Parkplatz mit unserem Riesen-Gefährt.

Wir fahren zu einem Aussichtspunkt und laufen von dort zurück zum Trailhead, haben somit schon unsere erste Wanderung hinter uns bevor es überhaupt erst losgeht.

Die Wanderung zu den Sehenswürdigkeiten führt über Stege mit Holzplanken aufwärts, bis man auf die Sinterterrassen blicken kann. Aber die vielen Menschen, die Wärme und die dünne Luft hier oben setzen uns ganz schön zu.

Als wir den Berg erklommen haben, sind wir etwas enttäuscht, jetzt im Hochsommer fließt hier sehr viel weniger Wasser als im Frühling vor vielen Jahren, als wir das letzte Mal hier waren.

Wir haben keine Lust mehr auf den Trubel und beschließen umzukehren und weiter zu fahren.

Amelie möchte unbedingt Geysire und Büffel sehen, beides liegt vor uns.

Die Strecke zieht sich wie Kaugummi und uns beschleichen erste Zweifel, ob wir die Geysire zeitlich noch besichtigen können. Aber jetzt schon aufzugeben kommt nicht in Frage, wir haben noch viel zu wenig gesehen.

Die Entfernungen hier sind unglaublich weit. Das Verhältnis Laufen, Fahren und Entspannen stimmt nicht. Wir finden noch einen ganz netten Platz an einer Picnic Area. Das nutze ich zu einem Schläfchen um den Verlust der letzten Nacht etwas auszugleichen. Zwei Stunden später geht’s weiter. Das Fahren wird immer unentspannter, noch mehr Verkehr und Baustellen.

Endlich die Geysire. Die kleinen Nebensträßchen sind inzwischen für RVs gesperrt. Die Verkehrslage/Parksituation vor allem an den Viewpoints ist inzwischen bizarr. Es wird geparkt, trotz aller in zwei Metern Abstand aufgestellter Parkverbotsschildchen.

Wir nehmen einen weiteren Anmarsch in Kauf und sehen bald darauf die ersten „Pools“. Besonders beeindruckend ist der „Grand Prismatic Spring“.

Uns fehlen ein wenig die explosiv ausbrechenden Geysire, hier geht es eher verhalten zu. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was jetzt beim Old Faithful los ist. Den müssen wir uns klemmen, diese Blechlawinen und Menschenmassen sind unerträglich.

Inzwischen ist es 17:00 Uhr und uns wird klar, dass wir die Strecke zu unserem Campground im Hellen nicht mehr schaffen. Apropos schaffen, ich bin auch geschafft.

Wir beschließen aus dem Park her­auszufahren und uns vor seinen Toren ein Quartier zu suchen, auch das ist noch weit genug.

Wir probieren noch den „Maddison Campground“ innerhalb des Parks und auf unserer Route liegend aus, ohne große Hoffnung – heute morgen war nichts frei. Schon am Eingang das obligatorische „Campground full“-Schild.

Beate fragt trotzdem und kommt lachend aus dem Office. Wir haben einen!

Bin ich froh, ich kann kaum noch die Augen offenhalten und nach einem Bierchen, noch vor dem Abendessen schlafe ich für eine Stunde ein.

Grillen ist heute nicht, es beginnt zu regnen, wir essen also im Camper und gehen früh zu Bett.


Tag 14 – 28.07.2016 Donnerstag

Ausschlafen – immerhin bis 7:30 Uhr. Hat das gut getan.

Wir lassen uns beim Frühstück und der Camperroutine Zeit. Trotzdem sind wir um 9:00 Uhr abfahrbereit. Wie gebannt schauen wir aus den Fenstern, um evtl. doch noch Wild zu sehen, aber kein Tier lässt sich sehen. Das enttäuscht uns.

Auf dem Weg aus dem Park ist die Gegenfahrbahn gerammelt voll und als wir am Park-Eingang/-Ausgang ankommen, sind wir froh diesen Ort verlassen zu können, in 3er-Reihen stehen die Fahrzeuge im Stau vor dem Eingang und das vor 10:00 Uhr.

Unser Weg führt uns heute zum Crater of the Moon National Monument. Ich füttere noch das Navi mit unserer Zieladresse, doch amerikanische Navis ticken anders. Statt uns auf schnellstem Weg über den Highway 20 Richtung Twin Falls zu leiten, schickt uns das Navi erst einmal in die andere Richtung, wahrscheinlich weil ich Highway benutzen angeklickt habe. Beate bemerkt Gott sei dank, dass wir falsch fahren, also programmiere ich das Ding um, aber Kollege Navi ist stur. Es führt uns jetzt zwar keine 140 Meilen Umweg mehr, aber dafür einen wunderschönen „Mehrwertweg“ durch Montana. Gut so.

Langsam sollten wir auch mal wieder Tanken, nur kommt hier seit Ewigkeiten keine Tanke mehr. Als wir die Erste erreichen, fahren wir diese trotz Mondpreisen an, der Besitzer – wie sich hinterher herausstellt ein uriger Typ – wird wissen warum er diese nehmen kann.

Das erste Mal dürfen wir tanken, ohne vorher zu zahlen. Beate schaut sich im Shop noch etwas um und fragt den Besitzer, ob er wisse, warum wir im Yellowstone keine Tiere zu Gesicht bekommen haben. Das läge an dem vielen Verkehr, den vielen Menschen und der Hitze, die Tiere ziehen sich immer weiter in die einsamen, kühleren und höher gelegenen Gebiete zurück.

Aber er hat einen Tipp für uns, in Rexburg, direkt auf unserer Route, liegt ein Bear-Park, der von einem Menschen eingerichtet wurde, der seinen Kindern im Yellowstone auch keine Bären und Büffel mehr zeigen konnte, wie seine Eltern ihm als Kind. Also eröffnete er diesen Park, mit Bären, Bisons und anderen Tieren. Die liebevoll gestaltete Zeitung „verschlingt“ Amelie, obwohl auf Englisch und liest uns daraus einige Geschichten vor.

Wir fahren den Park an und trauen uns sogar mit unserem RV durch das Wildtiergehege. Das ist so toll, dass wir nach einem Besuch in der Baby-Bär-Aufzuchtstation und dem Streichelzoo (ohne Bären) noch ein zweites Mal durch das Gehege fahren. Amelie ist total begeistert und das gilt auch für uns.

Jetzt kommen noch 80 unsagbar öde Meilen bis Arco, kurz vor den Toren des Crater of the Moon Parks. Dort stellen wir uns auf einen KOA-Campground mit Water and Electric, WiFi, Pizza-Service, Happy-Eis-halbe Stunde und morgentlichen Waffeln und Kaffee für umsonst.

Hier lassen wir es uns gut gehen und sagen: „bis morgen“.


Tag 15 – 29.07.2016 Freitag

Wir verlassen den KOA-Arco gegen 9:00 Uhr nach einem gemütlichen Frühstück. Es gibt zwar aktuell noch frische Waffeln und Kaffee im Office – der Duft weht uns schon entgegen – aber die Schlange ist zu lang und eigentlich sind wir satt.

Wir tanken also bei Exxon, fahren dann in die Innenstadt von Arco und kaufen bei Family Dollar günstig Haushaltswaren ein und bei A+A etwas preiswerter als gewöhnlich Lebensmittel.

Gut gerüstet für die nächsten Tage fahren wir zum Crater of the Moon National Monument.

Im Visitor Center holen wir uns eine Karte und ein Permission zum Besuch einer Vulkanhöhle.

Dann befahren wir eine Landschaft, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Bizzarre schwarze Lavasteine in verschiedensten Ausformungen, dazwischen aufsprießendes Grün. Ist das schön hier. Der ganze Park liebevoll gepflegt, nur wenige Besucher, ungewöhnliche Ansichten der Erdgeschichte. Wir fahren jeden Viewpoint an und selbst Amelie bekommt nicht genug.

Nach einer gemütlichen Mittagspause schauen wir uns noch die Indian Tunnel Cave an. Es handelt sich um eine Höhle, in die man hinabsteigt und die durch mehrere Hallen-große Lavagebilde verbunden ist. Dort hindurch kraxeln wir und quetschen uns am Ende durch ein kleines Loch an die Oberfläche. Puh, ist das heiß hier draußen. Über das erkaltete Lavafeld geht es zurück zum eigentlichen Trail, der wiederrum etwa eine Meile bis zum Parkplatz führt. Amelie ist ganz begeistert und bis in die Haarspitzen motiviert, die anderen drei Caves auch noch zu erklettern. Ich bin aber schon ziemlich am Ende, die Hitze hier ist unerträglich. Immer wenn uns ein Windstoß trifft, atmen wir auf. Auch Beate ist ziemlich geschafft. Als ich in Amelies rotes Gesicht schaue, entscheide ich Rückzug zum Fahrzeug. Oh, das kam bei der Süßen nicht gut an. Als wir fast am Wohnmobil sind, ist aber auch Amelie froh wieder hier zu sein. Uns klebt die Zunge am Gaumen fest, obwohl wir immer genug zu trinken mitnehmen. Wir treffen eine junge Rangerin, die ich frage, wie heiß es heute ist. Sie meint so 85°F, durch den schwarzen Boden etwa 10°F höher. Entspricht etwa 35°C, hm, ich hätte mehr getippt.

Kaum haben wir den Park verlassen, fahren wir an einer Uhr-/Thermometeranzeige vorbei – oh – 101°F, rechnen wir noch 10°F hinzu, sind wir bei etwa 44°C, das kommt den gefühlten Werten schon deutlich näher.

Wir verlassen glücklich das National Monument und brettern noch bis Twin Falls zu einem netten KOA mit Swimmingpool und WiFi.

Ich gehe noch eine Runde schwimmen – das erfrischt – dann machen wir uns einen wirklich tollen Familienabend im Wohnmobil.

Meine Mäuse vertreiben sich die Zeit mit allen möglichen Ratespielen, derweil verfasse ich diesen Tagebucheintrag und stelle die neuen Bilder ein.

See you tomorrow.


Tag 16 – 30.07.2016 Samstag

Heute ist wieder Interstate-Rasen angesagt. Wir haben da alle keine große Lust drauf, aber es hilft ja nichts, Amerika ist ein großes Land und die Wege sind weit. Wir kommen erst um 10:15 Uhr los und fahren noch beim örtlichen Harley-Dealer vorbei, „Snake Harley Davidson, Twin Falls, Idaho“. Hier erstehe ich 2 T-Shirts für unseren Nachbarn und Harley-Fan Heiko. Der Laden ist schon interessant und die Motorräder sind toll – und teuer. Um 11:00 Uhr geht’s weiter auf der 93 Richtung Wells. Dort wechseln wir auf die Interstate 80, die bis zu unserem Tagesziel Winnemucca unsere Heimat sein wird.

Komisch, Beate und Hinweisschilder weisen 101 Meilen bis dorthin aus, unser Navi besteht aber darauf, dass es über 180 Meilen sind. Wer hat nun Recht? Natürlich meine Beate.

Weil wir nicht wirklich viel zu tun haben, betrachten wir alle möglichen Schilder, so kann man z.B. einen Streckenabschnitt auf einem Highway adoptieren und ihn sauber halten – bei Nennung des Namens, man soll betrunkene Fahrer bei der Polizei melden, ebenso auch Leute die in der Gegend herum schießen. Als wir in der Nähe eines Gefängnisses vorbei fahren, werden wir aufgefordert keine Anhalter mitzunehmen, das ist verboten. Wir lachen uns fast schlapp, als wir an der Ausfahrt 205, Pumpernickel Valley vorbeifahren.

Unser Sprit wird knapp und wir fahren – welch glückliche Fügung – an einer Ausfahrt bei Elko ab, dort befindet sich www.dennys.com, ums Eck gibt es auch eine Tankstelle. Zugegeben, dass klappt erst beim zweiten Anlauf, beim ersten Mal erwische ich die falsche Spur und bin schwupps wieder auf der Autobahn. Oh nein, die nächste Abfahrt kann erst 50 Meilen weiter von der Interstate abführen, so viel Sprit haben wir gar nicht mehr. Wir haben aber Glück, die nächste und letzte für die nächsten 50 Meilen ist nur 1 Meile entfernt, wir drehen dort und gelangen nur kurze Zeit später an die Auffüllstationen.

Mit vollen Mägen und Tank rollen wir Richtung unserem Tagesziel, Winnemucca – ein herrliches Wort.

Aber ich muss auf der Hut sein, der Seitenwind tritt in plötzlichen Böen auf, dann versetzt der gesamte Camper um einen halben Meter. Gott sei dank kommt der Wind von links, so treibt es mich nur auf den Standstreifen, gut zu hören durch die Spurhaltefunktion der in den Asphalt eingearbeiteten „Knatterrillen“.

In der Ferne sehen wir Regenwolken und Blitze, später fahren wir an einer kleinen Windhose vorbei – Amelie nennt sie Baby-Tornado.

Inzwischen lesen wir sogar die vor jedem Ort auftauchenden Werbeschilder, so langweilig ist diese Fahrt. Zum Beispiel: „Butch Cassidy left here rich, so you can.“

Aber endlich sind wir da, Winnemucca, Exit 180, 3/4 Mile left. Dort erreichen wir unseren heutigen KOA, sehr nett soweit.

Amelie regt sich zum wiederholten Mal darüber auf, dass Kinder auf dem Campground bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres nichts ohne ihre Erziehungsberechtigten machen dürfen. (Kicher)

Beate und ich ziehen uns schnell um und schmeißen uns in den sauberen und schönen Pool. Das tut gut bei 35°C. Amelie mag nicht...

Es folgt ein toller Abend mit leckeren selbstgemachten Pancakes.

Morgen geht’s nach Carson City in den Wilden Westen.


Tag 17 – 31.07.2016 Sonntag

Nachts ist es zur Abwechselung mal sehr warm, Beate schläft sehr schlecht und hört nachts auch noch in der Nähe einen Zug Signal geben. Ich bekomme nichts davon mit.

Gegen 9:00 Uhr fahren wir wieder los – trotz erweitertem Pflegeprogram von Amelie – weiter auf der I 80 Richtung Reno.

Nevada ist an Ödnis kaum zu übertreffen, dachten wir gestern schon es sei langweilig und öde, so übertrifft die heutige Landschaft in diesem Punkt die gestrige noch um ein Vielfaches... gähn.

Zu erwähnen wäre da eigentlich nur ein Gefängnis und das damit verbundene Verbot Anhalter mitzunehmen. Außerdem rauschen wir an einem Zug mit 4 Zugmaschinen vorbei, aus der Vergangenheit wissen wir dass da mindestens 70 Anhänger angekoppelt sind.

Auf die Stadt Humboldt freuen wir uns, die scheint etwas größer zu sein und an einem See zu liegen. Von weitem sehen wir etwas Grün, doch diese kleine Oase ist Humboldt, nach 30 Metern sind wir vorbei, der See einfach nur ein Wasser in der Ödnis.

Zeitweise ist einige Meilen vor uns deutlich Smog in der Luft zu erkennen. Sollte der von Reno sein? Wir können es nicht ergründen, vermuten es aber.

Wieder weisen Schilder auf starken Seitenwind hin, das betrifft uns heute aber nur sehr selten. Gleiches gilt für die Warnung „Watch for horses.“ Zu erwähnen wäre da noch die Abfahrt „Nightingale Spring“, Florence Nightingale war eine der Begründerinnen der modernen Krankenpflege.

Wir kommen relativ früh in Carson City an, tanken vorher noch relativ günstig und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein, die uns noch fehlen.

Wer sagt Carson City sei der Wilde Westen, hat nie einen Western gesehen. Es handelt sich um eine relativ große Stadt, mit einigen netten Häusern, aber alles in Allem eher langweilig.

Wir laufen in einem Casino mit RV-Park ein und bekommen einen bescheidenen Platz am Eingang.

Egal, vekabeln, Klimaanlage an. Ich haue mich aufs Ohr und penne erst mal eine Runde. Dieses Wüstenklima macht mich total müde.

Danach gehen wir in den Casino-Pool, der wirklich mal sehr hübsch ist und dessen Spa wir erst verlassen, als sich mein Kreislauf meldet.

Jetzt grillen wir noch die originalen Hütschie-Burger und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

See you tomorrow.


Tag 18 – 01.08.2016 Montag

San Francisco wir kommen!

Um 8:15 Uhr rufe ich in San Francisco an um unseren nächsten Campground zu reservieren. Dabei habe ich leider übersehen, dass Pacific-Time eine Stunde früher ist als die für uns geltende Mountain Time. Ich störe die arme Dame wahrscheinlich beim Frühstück. Sie ist trotzdem sehr nett und verspricht, sobald sie im Büro ist nach einem freien Platz zu schauen und uns telefonisch oder per Mail zu informieren. OK, auf geht’s.

Unsere Standard-Startzeit 9:00 Uhr gilt auch heute. Wir haben es nicht weit auf den Highway und schon bald ändert sich das landschaftliche Bild, Nevada zeigt sich von seiner schönen, grünen Seite. Wir fahren am Lake Tahoe vorbei, dem Erholungsgebiet der besser gestellten Amerikaner. Das ist aber auch schön hier. Aber auch sehr steil. Als wir uns einen Berg hochschrauben, kommt uns abwärtsfahrend ein Fahrzeug mit Hänger und darauf befindlichem Transporter entgegen. In der Kurve rutscht mir das Herz in die Hose. Das Gespann ist so schnell, dass sich der Hänger schon schräg stellt und der darauf befindliche Transporter auf uns zu fallen droht. Drei Kreuze und ein Ave Maria, als wir das überstanden haben. Der zweite Schreck folgt kurze Zeit später.

Wir brettern gerade eine steile Straße herunter, als es plötzlich nach Gas riecht. Das fällt uns allen Drei auf. Oh Mann, anhalten geht hier gar nicht, dann fahren sie uns die Karre zu Klump, also Fenster auf und durchlüften, bei diesen Geschwindigkeiten geht das schnell. Da fällt mir auf, dass Amelie es sich gemütlich gemacht hatte und sich mit den Füßen am Gasherd abgestützt hat. Dabei hat sie die Schalter betätigt und Gas strömte aus. Puh, alles noch einmal gut gegangen.

Während der Fahrt klingelt das Handy, da ich fahre, geht Beate ran. Es ist Wolly vom Campingplatz, der unsere Reservierung für die nächsten zwei Tage bestätigt. Prima.

Noch am Lake Tahoe fahren wir in Kalifornien ein. Kurze Zeit später auf die I 50 nach Sacramento. Dort wird die Interstate gerade zu Recht renoviert. Wir kommen in drei Staus erträglichen Ausmaßes. Hier wird auch deutlich aggressiver gefahren, als in den einsamen Gegenden.

Wir rollen San Francisco entgegen und als wir die Bay Area erreichen, fahren wir über zwei riesige Brücken. Besonders beeindruckt hat uns die Richmond-San Rafael Bridge, für die wir 5 $ Maut zu entrichten haben und die bestimmt alles in Allem 5 Meilen lang ist, hoch über dem Wasser schwebt und irgendetwas Gruseliges hat.

Dann geht’s schnell. Wir landen auf dem Highway 101 und kurze Zeit später biegen wir auf unseren Campingplatz ein. Sehr viele Dauercamper, augenscheinlich finanziell nicht zu der Besserverdienern zählend. Aber freundlich ist man hier. Wir suchen unseren Stellplatz 46 und parken unseren RV rückwärts da ein, wie wir feststellen eine der größten Einstellboxen.

Wir verlieren immer mehr Teile unseres Wohnmobils. Aufgrund der schlechten Straßen, haben wir schon die Kappe unserer Tür-Außenbeleuchtung und heute die Radkappe des rechten Hinterrades verloren. Von den vielen kleinen Schrauben, die ich immer wieder anziehen muss und den sich zwischenzeitlich selbsttätig verdrehenden Außenspiegeln gar nicht zu reden.

Wir essen eine Kleinigkeit, da das Office erst um 2:00 Uhr wieder besetzt ist. Als Beate das Offizielle erledigen geht, haue ich mich etwas auf’s Ohr, die Fahrt hat geschlaucht.

Danach machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Ferry-Building. Von dort wollen wir morgen mit der Fähre nach San Fran – so die liebevolle Abkürzung – übersetzen. Frisco, ist übrigens der abwertende Bruder.

Als wir wieder zurück sind essen wir zu Abend und fallen nach der Körperpflege in einen erholsamen Schlaf.


Tag 19 – 02.08.2016 Dienstag

Sind wir heute platt. Wir kommen kaum aus dem Bett. Die Fähre um 9:15 Uhr können wir abschreiben. Egal, um 10:10 Uhr kommt die nächste. Mit einer Energieleistung schaffen wir es pünktlich zum Ferry Building, ziehen mit einigen Problemen 3 Fahrkarten und gehen pünktlich an Bord. Unsere Fähre ist ein schnittiger Katamaran und viele Pendler benutzen ihn als Transportmittel zur Arbeit nach San Francisco. Wir setzen uns natürlich auf das Außendeck, es scheint in Larkspur ja die Sonne. Das ändert sich während der Überfahrt. Das Boot selbst hat schon einen mächtigen Antrieb, dazu kommt noch ein stürmischer Wind, das beides zusammen, wird zum Orkan, der über das Deck pfeift, das uns die Haar wehen – OK, meine eher weniger.

Außerdem wird es rattig kalt an Deck, so dass ich glatt meine Strickjacke anziehen muss. Beate und Amelie bibbern vor sich hin.

Als wir am Pier 1 des Port of San Francisco ankommen, schiebt sich so langsam die Sonne durch die Wolken, wie sich in den nächsten Stunden zeigen soll, wird es ein wunderschöner, sonniger, nicht zu warmer, typischer San Francisco-Sommertag.

Hat sich das Ferry Building verändert. Das gesamte riesige Gebäude ist mit Geschäften überfüllt und vor seinen Toren, sieht es aus wie auf einem Wochenmarkt, bevor sich die Skyline des Finanzdistrikts mit mächtigen Hochhäusern erhebt. Das ist mal ein imposanter Anblick.

Während Beate in dem ersten Geschäft stöbert, gehen Amelie und ich einen 3-Tages Pass kaufen, damit fahren wir die öffentlichen Verkehrsmittel und die Cabel-Car dann ohne für jede Fahrt 7 $ pro Person zu zahlen.

Dann latschen wir einfach los in die Häuserschluchten der Banken-Meile. Kurze Zeit später erblicken wir mehrere Cable Car und einer der Bediensteten zeigt mir die Einstiegshaltestelle und meint, er wäre mit seinem Gefährt in 5 Minuten da. An der angegebenen Stelle warten wir und wirklich, bald kommt der Wagen angeschaukelt. Wir bekommen tolle Sitzplätze vorne außen, dann geht es auch schon los. Zuerst relativ harmlos fast waagerecht, dann schleppt sich unsere Cable Car scheppernd und ächzend die steilen Berge hinauf, vorbei an China Town bis ganz hinauf auf den Nob-Hill. Dort bleiben wir einfach sitzen und fahren – Amelie inzwischen auf den ­äußeren Trittbrettern stehend – wieder zurück bis nach China Town. Hier steigen wir aus und besuchen die größte chinesische Siedlung außerhalb Chinas.

Es reiht sich ein Andenkenladen an den nächsten und natürlich erstehen wir Mitbringsel aller Art. Amelie bekommt auch noch T-Shirts und einen Rucksack mit ihren Stars aus der Anime-Szene. So etwas macht hungrig und so kehren wir in einer Nebenstraße in ein vegetarisches Restaurant ein. Beate und mir schmeckt es gut, Amelie hat keinen Hunger.

Wir wandern weiter durch China­town, am Rande von little Italy vorbei, bis wir vor dem Columbus Tower stehen und in nächster Nähe die Transamerica Pyramide sehen können. Nun ist auch der Coit Tower nur noch ein paar hundert Meter entfernt. Doch zu ihm geht es so steil bergauf, dass der Bürgersteig aus Treppen besteht. Während meiner 2 vorherigen Besuche in San Fran habe ich mich immer gefragt, wer da wohl hochsteigen wird, heute machen wird das.

Der Ausblick von hier oben ist einfach umwerfend, man hat einen Überblick über die gesame Stadt und die Bucht von San Francisco mit Golden Gate Bridge, Alcatraz und Oakland Bay Bridge.

Dazu dieses göttliche Wetter.

Wir laufen weiter Richtung Lombard Street, der Straße mit den meisten Kurven auf wenigen Metern, dazu toll begrünt. Dabei kommen wir an einer Cable Car-Haltestelle vorbei und fahren auf den Trittbrettern stehend bis zur Endhaltestelle, kurz vor Fishermans Wharf.

Hier machen wir noch kurz bei Jack in the Box halt, Amelie verdrückt einen Hamburger mit Curly Fries und Strawberry Cola, Beate und ich schlürfen eine Cola Zero.

Als wir Fisherman’s Wharf erreichen, wimmelt es hier vor Menschen, so etwas haben wir selten gesehen. Hier werden Krabben und Fischgerichte zubereitet und man kann diese mit Blick auf die Hafenanlagen zu sich nehmen. Da sich in relativer Nähe die historischen Schiffe befinden, besuchen wir zuerst diese. Toll, hier ist der National Park Service zuständig, somit kostet uns das Vergnügen dankt Annual Pass nichts – eine seltene Ausnahme.

Ist das toll, die 3-Mast-Bark Balclutha, ein 1886 erbautes Handelsvollschiff ist noch gut erhalten und wir besuchen von den Mannschaftsquartieren über die Frachträume bis zur Kapitänskajüte fast jeden Winkel des Schiffs. Interessant ist, dass der Kapitän seine Familie inklusive Kindern mit an Bord hatte, seine Kajüte umfasste neben Bad, Salon und Schlafsätte auch ein Kinderzimmer. Die Kapitänsgattin war wohl so gut ausgebildet, dass wenn dieser während der Fahrt erkrankte, sie das Schiff weiterführen konnte, inklusive Navigation.

Von hier aus können wir auch gut einen Anleger sehen, der von Seelöwen „eingenommen“ wurde, die sich hier sonnen und faulenzen.

Die Hercules ist ein 1907 erbauter Schlepper, ein äußerst zweckmäßiges Schiff. Die Eureka ist ein 1890 gebautes Fährschiff mit seitlichem Schaufelrad und Oldtimerautosammlung an Bord. Wir gehen, als uns ein Ranger dazu auffordert, weil der „Park“ nun schließt. Das war einmal interessant hier.

Jetzt versuchen wir zum Pier 39 zu kommen, dort soll es ein Aquarium mit Haien geben und eine Achterbahn, da muss man sich mit Laserwaffen gegen Zombies oder andere Horrorgestalten wehren. Als wir dort eintreffen, ist es noch voller als an Fischerman’s Wharf. Hilfe. Nur Amelie scheint das wenig auszumachen – ein weiterer Unterscheid zwichen Jung und Alt. Die Preise hier sind atemberaubend und so beschließen wir GEMEINSAM, die virtuelle Achterbahn sein zu lassen und lieber das Aquarium in Monterey oder San Diego zu besuchen.

Jetzt wollen wir heim nach Larkspur zu unserem Motorhome, mit dem Bus der Linie 70. Aber keine Chance, wir finden weder dessen Haltestelle, noch kann uns die Dame am Bus Ticket-Verkaufsschalter weiterhelfen. Das ist der Witz in Tüten, selbst nach Recherche über ihr Computer-Terminal kann sie uns keine konkreten Hinweise geben. Wir entscheiden kurzerhand wieder die Fähre zu nehmen, die hält gleich nebenan und wir wissen wo wir landen werden, bleibt nur noch ein weiterer Masch von einer Meile vom Ferry Building zum Campground – oh Mann, sind wir heute gelatscht.

Auf der Rückfahrt werden wir von einem Herren aus New York angesprochen, der momentan zu Besuch bei seinen Eltern und Freunden ist und mit dem wir Smalltalk machen.

Die Fahrt verfliegt nur so, nun aber unter Deck, draußen würden wir erfrieren und bald sind wir am Ferry Building und fix auch an unserem Camper.

Noch eine Kleinigkeit gegesen, Bettfertig gemacht und stumpf in die Matratze gekippt.

Schnarch.


Tag 20 – 03.08.2016 Mittwoch

Heute morgen sind wir besonders derangiert. Wir haben zwar alle gut geschlafen, aber irgendwie kommen wir nicht so recht in die Gänge, Amelie und ich sind brummelig. Erst 10:15 Uhr sind wir los zur Bushaltestelle, wir wollen es einfach mal versuchen mit dem Bus in die Stadt zu kommen. Dazu müssen wir den Highway 101 queren, der 4 Fahrspuren in jede Richtung hat, mit zusätzlichen Ausfahrten auf jeder Seite. Gäbe es hier keine Brücke, würden wir die andere Seite wohl nicht vor unserem Urlaubsende erreichen. Kurze Zeit später kommt der Bus, alles irgendwie exotisch. Leider müssen Beate und ich 6.50 $ und Amelie 3.75 $ Fahrpreis zahlen, der gestern erworbene 3-Tages-Ausweis gilt nur in SF, außerdem ist diese Busgesellschaft eine andere.

Kurze Zeit später muss ich meinen Platz räumen, es will ein älterer Herr mit Elektrorollstuhl in den Bus. Das ist interessant. Der Fahrer klappt gegenüber dem hinteren Einstieg zwei Sitze um, dort befindet sich bei uns in Deutschland die Stellfläche für Kinderwagen. Dann betätigt er eine elektrische Hebevorrichtung und holt den Mann mit Rollstuhl so an Bord. Der Rollstuhl wird dann noch angeleint, dass er währen der Fahrt nicht durch die Gegend rollen kann, dann geht’s weiter. Kurze Zeit später rollen wir über die Golden Gate Bridge. Hier ist das Wetter noch so schlecht, das wir die Brücke nicht gut erkennen können und ich bemitleide die Leute, die darüber hinweglaufen. Das habe ich schon mal bei schönem Wetter versucht und gefroren wie ein Schneider.

Der Bus quält sich durch den Stadtverkehr und am Civic Center, in dem sich viele der größeren städtischen Institutionen befinden, steigen wir aus. Hm, irgendwie haben wir hier ein komisches Gefühl in der Magengegend. ­Beate hatte im Reiseführer gelesen, dass man das angrenzende Viertel hier meiden sollte. OK, also schauen wir auf die Karte und während wir beratschlagen, sprechen uns zwei Polizisten an, wo wir denn hin wollen. Wir nennen unser Ziel, die nächste Cable Car-Haltestelle. Dann sollen wir zügig in die von ihnen gewiesene Richtung gehen, hier sei „die Nachbarschaft nicht gut“. Das betonen sie mehrfach und sehr bestimmt. OK, das haben wir verstanden. Wir laufen hinter den Beiden her, die die selbe Richtung einschlagen, die auch unsere ist. Doch leider biegen sie in eine Bank ab, wir sind auf uns gestellt.

Was jetzt kommt, haben wir alle noch nicht erlebt, Leute die einfach auf dem Bürgersteig liegen und schlafen – wir haben 11:30 Uhr – sichtbar drogenabhängige Menschen, Gangs, ein Typ kommt mit Kapuzenshirt aus einer Bank, erster Gedanke, der hat die Bank ausgeräumt, total fertige Gestalten, unser Unbehagen wächst mit jedem Schritt. Einen Häuserblock später haben wir das Gröbste überstanden. Einen weiteren Block entfernt ist alles wieder Eitel, Freude, Sonnenschein.

Schlimm, wie hier viele Menschen leben müssen.

Wir versuchen nun mit einer Cable Car Richtung Lombard Street und danach zu den Piers zu kommen, um nach Alcatraz zu fahren. Aber die Schlangen vor den Cable Cars sind bestimmt einhundert Meter lang, unglaublich, wie lange müssen die Leute hier anstehen. Nein, dann lieber laufen. Wir sind alle Drei nervlich etwas angefressen und speziell meine Laune geht steil nach unten. Es hilft ja alles nichts, wir müssen irgendwie weiter, also laufen wir Richtung Lombard Street, mit allen zugehörigen Steigungen und Gefällen. Das hört sich jetzt nach einem netten Nachmittagsspaziergang an, aber wir sind 4, in Worten VIER Stunden unterwegs, rauf, runter, links, rechts, quer und gerade. Alle Bemühungen Strecken mit der Cable Car abzukürzen scheitern, weil die Dinger immer voll sind. Amelie hat schlecht gefrühstückt und inzwischen Hunger. Da wir auf dem Weg zu Fisherman’s Wharf sind, sie partout nirgends anders essen möchte, versprechen wir ihr bei Jack in the box einzukehren. Viel Zeit verbringen wir mit der Suche nach dem Laden. Die Wege steil herunter machen mir heute zu schaffen, als ob sich meine Socken im Zehbereich immer verschieben, da hilft auch kein Ziehen und Zuppeln. Als wir endlich im Fastfoodladen sitzen, merke ich meinen beiden Damen an, dass auch bei ihnen die Lust auf Abenteuer stark gelitten hat. Wir canceln Alcatraz, da es durch die viele Lauferei schon sehr spät geworden ist, außerdem hat niemand mehr Lust über die Gefängnisinsel zu schlappen.

Ebenso beschließen wir mit der Fähre zurückzufahren, da der Bus schon sehr lange gebraucht hat und wir uns die Sucherei nach der Haltestelle klemmen wollen. Dieses Mal finden wir wenigstens die Haltestelle für den Bus zum Pier 1, kurze Zeit später sind wir da, schauen noch einmal durch die Markthalle, lösen danach ein Ticket zurück nach Larkspur.

Wir bekommen tolle Plätze in der Fähre und während der Fahrt kommen mir Bedenken, ob Beate das Geeiere ohne Magenverdrehung übersteht. Die See ist kabbelig, das Wetter während der Überfahrt bescheiden. Als wir in Larkspur ankommen, scheint allerdings wieder die Sonne. Wir laufen zurück zu unserem Motorhome und Beate geht noch kurz bei Trader Joe’s einkaufen.

Sind wir jetzt geschafft. Beate liest ein wenig, Amelie quatscht Quatsch auf die Videokamera und ich schreibe Tagebuch. Jetzt bin ich damit fertig, nun spielen wir noch etwas Uno.

Ich bin sicher, der Abend wird nicht sehr lang. Morgen geht’s weiter zu den Mammutbäumen der Muir Woods, einige Meilen nördlich unseres jetzigen Standorts.


Tag 21 – 04.08.2016 Donnerstag

Na dieser Donnerstag sollte noch ein dramatisches Ende finden. Alles fing alles so harmlos mit einem gemütlichen Frühstück an. Trotzdem waren wir um 9:00 Uhr abfahrbereit, es geht zum Muir Woods National Monument, den riesigen Redwoodbäumen. Navi programmiert und los.

Die Straße dorthin ist eine Aneinanderreihung von Serpentinen. Ich kurbele mir die Arme wund um den RV auf der schmalen Straße zwischen Bäumen, Abgründen und Gegenverkehr zu halten. Als Beate und ich das erste Mal hier waren, waren wir die einzigen Besucher des Parks, der uns verzaubert hat. Das hat sich leider gründlich geändert. Wahrscheinlich durch die neue Version des Films „Planet der Affen“, ist hier richtig was los. Die arme Amelie ist total geschockt und will den Park zuerst gar nicht sehen. Ganz ehrlich, diese vielen Menschen wirken schon abschreckend, aber wir sind nun einmal hier und meist verläuft sich die Menge im Park. Dumm nur, dass wir bestimmt eine Meile an der Straße zurück laufen müssen, da wir vorher keinen Parkplatz finden.

Die Redwoods sind schon faszinierende Bäume. Riesige Durchmesser, schwindelerregende Höhen, knorrige Rinde, mehr als 1000-jähriges Leben. Leider verlaufen sich die Menschenmassen nicht so wie wir gehofft haben, aber zum Ende unserer Wanderung sind wir schon ziemlich alleine und Amelies Laune hat sich inzwischen auch gebessert. Die arme Maus tut mir so leid, wir haben in unseren Erzählungen immer auf die Einsamkeit hingewiesen und jetzt überrennen uns fast überall die Menschenmassen.

Wir fahren weiter über Serpentinen zum Highway 101 und dann über die Golden Gate Bridge. Kurz vorher lese ich im Vorbeifahren einen Hinweis zur Maut, den ich nicht verstehe. Also letzte Ausfahrt raus und fragen. Aber wen? Wo sind die ganzen Menschen wenn man sie braucht. Ich halte vor einer unbesetzten Feuerwache, da springt Beate plötzlich aus dem Wagen und ruft: „Da ist jemand.“ Einen Augenblick später sitzt sie schon wieder neben mir und sagt, dass das Kennzeichen vor der Überfahrt fotografiert wird und dann darüber die Maut abgerechnet wird. Also gut, Golden Gate wir kommen. Die Brücke liegt im Nebel, es ist aber trotzdem ein interessantes Erlebnis. Direkt nach der Brücke biegen wir rechts ab und fahren Richtung Point Lobos, einem Aussichtspunkt auf die Pazifikküste, die Golden Gate Bridge und San Fran.

Amelie hat zuerst, wie so oft keine Lust mehr sich zu bewegen, doch als wir dann unterwegs sind, ist sie die Abenteuerlustige und wir klettern einen steilen Weg zum Steinstrand hinab. Als wir wieder oben sind bin ich geschafft. War das steil. Die Mädels gehen noch einen anderen Weg bis zum Wasser, den klemme ich mir, das ist mir zu anstrengend. Wieder zurück am Camper, fahren wir weiter. Der Highway 1 ist hier in San Francisco und den nachfolgenden Orten noch ziemlich befahren, daher fahren wir auf die I 280, die soll wenig befahren sein und so wollen wir die Ballungszentren bis Santa Cruz hinter uns lassen. Aber ätsch, wir fahren genau in unser Verderben. Eine meist 4-spurige Autobahn in jede Richtung und wir stehen im Stau. Zuerst nur ab und an, dann brauchen wir für 2 Meilen eine Stunde. Uns läuft die Zeit davon, wir haben für heute noch keinen Campingplatz und erreichen telefonisch auch niemanden. Außerdem haben wir Hunger, eigentlich war Grillen geplant.

Als wir endlich am Ziel-Camp­ground ankommen – es ist ein staatlicher unter Ranger-Verwaltung, ist es bereits 19:30 Uhr. Da uns zusätzlich zum Stau auch noch unser Navi im Stich lässt müssen wir fragen. 5 Minuten später sind wir da. Dann der Schock, der Platz ist voll, ich bekomme einen Zettel mit 6 Plätzen in der Nähe, die ich alle der Reihe nach anrufe – alle voll. Dann der letzte, ja, EIN Platz ist noch frei, aber der Ranger kann ihn für uns nicht festhalten, wir sollen sofort kommen. Ich noch mal zum Office des vollen Platzes, dort lasse ich mir den Weg erklären, da das Navi den Ort nicht kennt. OK, wir brausen los. Die Dame sprach von einer Ampelkreuzung, die nicht kommt, aber die Straße ist zu Ende. Da steht ein Polizist. Ich neben ihm gehalten, Beate raus, er hat keine Ahnung – aarrghh – befragt sein Handy, sagt dort vorne müsste es sein, Beate ins Auto, in dem Moment fährt eine Motorhome an uns vorbei, direkt auf den Platz zu. Nein, das kann nicht sein, der schnappt uns den letzten Platz weg. Und wirklich, er bekommt den letzten Platz. Der Ranger ist aber ein ganz Netter, sagt wir sollen auf den Parkplatz fahren und zum Office kommen, er versucht was. Als ich geparkt habe und zu ihm komme, strahlt er schon über das ganze Gesicht. Er hat noch einen für uns organisieren können, hier die Straße runter, C6 – 55 $. Ich liebe diesen Mann.

Der Hammer ist aber, dass wir uns in eine lange Reihe Wohnmobile einreihen, die DIREKT am Strand stehen – geil. 300 m links von uns liegt ein altes Wrack, direkt vor uns liegt der 20 m breite Stand.

Grillen geht nicht, dafür bietet unsere Stellfäche nicht genug Platz, aber der Ausblick ist nicht zu beschreiben – inkl. Sonnenuntergang und einem Sternenhimmel, den ich so noch nie gesehen habe.

Der Abend wird nicht lang, aber den Schlaf dieser Nacht haben wir uns wirklich verdient.


Tag 22 – 05.08.2016 Freitag

Wir erwachen mit dem Rauschen der Wellen. Außerdem war es nicht so kalt wie in den Nächten zuvor. Gähn, uns geht’s gut. Früstück. Als Amelie vor die Tür tritt schreit sie: „Delfine, Delfine, schaut, da vorne Delfine!“. Sie hat recht, da tummeln sich ein paar Tümmler. Bis ich das Tele auf der Kamera habe, schaut nur noch einer ab und an aus dem Wasser, doch auch der verschwindet, bis ich ein Foto schießen kann. OK, also dann gehen Amelie und ich zu dem Wrack, das habe ich ihr gestern Abend versprochen. Leider ist der letzte Abschnitt des Stegs zu dem Wrack gesperrt, wie mir eine ältere Dame, die als Kind noch auf dem Schiffswrack selber gespielt hat sagt, aus Sicherheitsgründen, es nagt wohl stark der Zahn der Zeit.

Nun kann es los gehen, wir fahren heute quasi den ganzen Tag auf dem Highway 1, der wunderschön gelegenen Küstenstraße. Rechts der Pazifik, mal mit Stränden, mal mit Steilküste, linke Hand wird aus dem herben Nordkalifornien ganz allmählich der lieblichere Süden.

Nähe Big Sur wollen wir einen State Park mit tollem Wasserfall und Vegetation besuchen, doch scheint nicht weit von hier ein Feuer gewütet zu haben. Ich habe noch nie so viele Feuerwehrwagen und schweres Gerät gesehen. Außerdem ist nicht nur der State Park, sondern auch viele View-Points abgesperrt. So ein Ärger, hoffen wir das niemand zu Schaden gekommen ist.

Viele schöne Punkte fahren wir allerdings an. Plötzlich sind meine beiden Damen ganz aufgeregt. Ein Wal. Schnell das Tele drauf und raus. Ja das ist mal ein Ding ein Wal kreuzt da in aller Seelenruhe mal auf, dann ist er wieder unter Wasser, bläst aber nicht. Erst einige Minuten später stellen wir fest, das muss ein Felsen sein – peinlich, wir lachen uns über uns selbst kaputt.

Dann kommt eine Kurvenstrecke, die kann mit der Rennstrecke von Laguna Seca mithalten und ich klemme mich hinter einen PKW, der nach einiger Zeit den Turnout für langsame Fahrzeuge benutzt und mich vorbeilässt. Jetzt lassen wir’s fliegen. Die Karre hat mit ihren Zwillingsreifen ganz guten Grip – Yee haw wir haben einen mordsmäßigen Spaß und Beate filmt das Ganze, bis sie bleich in den Sitz sinkt und sagt: „Ist mir jetzt schlecht.“

Wow, was war das für ein Schild, eine Meile voraus Elephant seal – See-Elefanten. Das müssen wir sehen. Wirklich toll, wir kommen bis auf 5 bis 10 Meter and die riesigen Tiere heran. Ist das schön, die See-Elefanten zeigen weder Scheu noch Angst, sondern ignorieren die Menschen auf dem Holzsteg einfach.

Nicht viel weiter fahren wir von der 1 ab und eine Stunde später haben wir das Ziel erreicht, den Santa Margarita KOA. Der macht einen sympathischen Eindruck und die Dame im Office ist allerliebst.

Wir versuchen für die letzten Tage alle Kampingplätze über das Internet fest zu machen, eine Mammutaufgabe, zwischendurch stärken wir uns mit Hütschie-Burgern und erst kurz vor 8 gehen wir zum Pool. Beate wirft noch eben Wäsche in die Waschmaschine, derweil werfe ich mich schon mal in den Pool. Das ist, sagen wir mal erfrischend und zwar so sehr, dass Beate sich entschließt nicht zu mir zu kommen. OK, dann gehe ich mal duschen und dann ans Tagebuch.

Als Beate dann los will, die Wäsche in den Trockner zu packen, kommt sie nach 10 Sekunden wieder ins Wohnmobil, draußen ist es so dunkel geworden, dass sie sich trotz Taschenlampe nicht alleine in die Laundry traut, weil sie Angst hat auf dem weitläufigen Platz in einen Abhang zu fallen. Ich gehe also mit, aber der Spott bleibt mir im Halse stecken, hier ist es dunkel wie in einem Bärenarsch.

Gemeinsam finden wir herunter, packen die Wäsche in den Trockner und schleichen wieder herauf. Als wir in das Motorhome kommen, steht Amelie mit Bratpfanne und unserem extralangen und scharfen Messer im Camper und freut sich, dass wir es sind die da ins Wohnmobil kommen. So muss sie niemanden niederstrecken. Süß.

Ich schreibe das Tagebuch weiter und als es an der Zeit ist die Wäsche zu holen, will Amelie Beate partout begleiten, ich soll weiterschreiben. Das tue ich dann auch und bald sind die Beiden wieder zurück, mit feuchter Wäsche. Diese letzte Sätze schreibe ich nun zwischen allerlei im Wohnmobil aufgehängter Wäsche. Hoffentlich tropft mir nichts ins Laptop.

OK, ich glaube das war’s für heute, Amelie singt einer Freundin gerade ein Geburtstagsständchen, Zeit für mich die Tastatur in Ruhe zu lassen.

Bis morgen.


Tag 23 – 06.08.2016 Samstag

War das kalt heute nacht. Uns ist aufgrund der ungenauen Anzeige das Propangas ausgegangen, daher funktioniert die Heizung auch nicht. Irgendwann in der Nacht kommt Amelie zu uns gekrabbelt und kuschelt sich zitternd an mich. So wärmen wir uns gegenseitig und halten bis nach 7:00 Uhr durch. Die Sonne scheint. Da sagt die Süße zu mir: „Danke Papa, dass du mich gewärmt hast, ich wäre sonst erfroren.“

Beate hat als einzige keinen warmen Pullover dabei und zieht meine Strickjacke an. Das sieht lustig aus, wärmt aber. Sie springt noch eben mit der immer noch feuchten Wäsche zur Laundry und packt sie nochmal in den Trockner. Als Beate wiederkommt, ist ihr heiß, draußen ist es schon warm, nur unsere rollende Wohnung ist noch eine Eiskammer. Wir reißen alle Fenstern auf und es strömt warme Luft herein. Dann machen wir alles startklar und fahren zum Propangastank neben dem Office. Die nette Dame von gestern Abend ist auch heute wieder am Start und füllt uns den Tank mit Gas. Derweil ist Beate mit der trockenen Wäsche zurück und räumt sie ein. Noch eben an der Dump-Station vorbei und das Abwasser ablassen.

Ein paar Meilen zurück und ab auf den Freeway 101 Richtung Oxnard. Oh Mann, in dem Zusammenhang fällt mir ein, dass sich der Campingplatz von dort noch nicht auf meine Reservierungs-Mail gemeldet hat. Anrufen ging nicht, kein Netz. Direkt in einer kleinen Gemeinde, als ich wieder Telefonnetz habe, rufe ich dort an. Ein mundfauler Mann ist dran, wir einigen uns darauf, dass mich die Chefin zurückruft. OK, müsste klappen, wir fahren durch bewohntere Gegenden.

Gegen Mittag müssen wir tanken und ein paar Lebensmittel einkaufen, also fahren wir in Santa Maria ab, finden einen prima Supermarkt und während des Einkaufs ruft mich die Chefin wirklich zurück. Der Campingplatz ist voll, aber sie kann uns einen Platz an den Cones anbieten. Die Verbindung ist schlecht, darum sage ich sofort zu, die restlichen uns bekannten Plätze sind auch schon voll. Was sind eigentlich Cones?

Viel entspannter gehen wir dann noch eine Kleinigkeit beim Burger King essen, tanken an einer kleinen Tankstelle – immerhin 24 Cent/Galone günstiger als an der direkt daneben gelegenen Chevron-Tanke.

Frohen Mutes fahren wir weiter, einige Zeit durch das Hinterland, oft aber auch an Stränden und der Küste vorbei. Ab und an halten wir, um die schöne Aussicht zu genießen, aber dann zieht es uns doch nach Oxnard, einer relativ großen Stadt.

Das erste Mal fahren wir am Campingplatz vorbei, so schlecht ist er zu erkennen.

Der zweite Versuch sitzt. Wir halten schräg vor dem Office, das nicht besetzt ist. Hm, was nun?

Ich frage einfach einen netten Camper, der gerade etwas an seinem Gefährt herumbastelt, was denn eigentlich Cones sind. Er kommt mit Richtung Office, bis wir die orangenen Pylonen sehen können, die einen Parkplatz blockieren. OK, unser „Einstellplatz“ für heute Nacht. Ich stelle unser Fahrzeug in die Parklücke. Der Slide Out muss heute drinnen bleiben.

Auch mit dem Heck des RV stehen wir weit in die Einfahrt heirein – ob das so geplant war?

Kurze Zeit später kommt die Frau aus dem Office und wir dürfen für 60 $ bleiben, inkl. Duschmarken, die Preise hier an der Küste sind ein Witz.

Amelie stylt sich noch ein bischen, dann gehen wir in der näheren Umgebung noch etwas bummeln, uns fehlen noch viele Mitbringsel. Aber auch hier ist nichts dabei, was wir freudig überreichen könnten.

Beate kocht noch ein köstliches Abendessen, dann folgt ein Telefonat mit einem Campingplatz der noch nicht geantwortet hat, leider ohne Erfolg, danach das Tagebuch schreiben.

Jetzt wird’s gemütlich – bis dann.


Tag 24 – 07.08.2016 Sonntag

Sch...ße, war das ein Tag. Wir fahren nicht ganz 200 Meilen, aber danach bin ich kaputt, als hätte ich einen ganzen Tag hinter dem Lenkrad verbracht.

Es fängt schon semioptimal an. Eigentlich schon gestern Abend, als ich einfach nur in den Duschen des Campingplatzes duschen wollte. Gegen 20 Minuten nach 8 stehe ich vor verschlossenen Türen, Shower and Restroom Hours from 8 am to 8 pm. Da muss man seine Verdauung gut planen.

Morgens ein paar Minuten nach 8 auch geschlossen. Ich gehe ums Gebäude, dort sind auch noch 2 Duschen und die Laundry, das selbe Bild. Dort sitzt auch der nette Mann von gestern Abend und wartet, er will waschen.

Nun gut, ein paar Minuten gebe ich den Leuten noch, aber auch das bringt mich nicht unter die Dusche. Inzwischen tigert auch ein anderer Mann um das Office, der abends seine Sachen in die Waschmaschine oder den Trockner gepackt hat um diese nun abzuholen und aufzubrechen. Der ist mal richtig sauer. Ich müffele für heute einfach weiter;-))

Mein Versuch den Campground in der Nähe der Universal Studios zu erreichen, weil seit 2 Tagen die Online-Bestätigung ausgeblieben ist, scheitert, weil einfach niemand ans Telefon geht. Wer sagt eigentlich die USA wären dienstleistungsorientiert? Campingplätze, die in der Hochsaison Samstags und Sonntags nicht besetzt sind? Hallo? Ich schreibe eine zweite Mail, habe aber keine große Hoffnung.

Jetzt fahren wir mitten durch Los Angeles und San Diego zu unserem Campingplatz. Bis zu 8 Spuren in eine Fahrtrichtung, Stau, schlechte Straßen, die in Deutschland gesperrt würden, verlorene Ladung, der ich im letzten Moment ausweichen kann und einfach ein aggressiveres Fahren als irgendwo sonst während unseres Urlaubs.

Zwischendurch checke ich immer mal wieder die Mail und kurz nach 13:00 Uhr geschieht das Wunder, wir bekommen die Zusage des Balboa RV-Park Los Angeles. Ein kurzer Moment der Freude.

Wir möchten noch kurz an einem Strand halten, aber entweder darf man nicht parken, oder die Kollegen wollen 10 $ für ein Tagesticket – das ist uns für eine Stunde Beine ins Wasser halten zu teuer. Ein Ranger erlaubt uns – leider an einem Steilküsten-Abschnitt – 20 Minuten Aufenthalt, den wir auf 30 Minuten strecken, da wir noch etwas Essen einschieben.

Dann fahren wir weiter. Der Verkehr ist nach wie vor mörderisch und als wir gegen 3:00 Uhr auf dem Campingplatz einfahren, bin ich froh, den heutigen Tag hinter mir zu haben. Außerdem ist der Swimmingpool vollkommen leer. Super.

Als wir nach dem Verkabeln des Mobile Homes etwa 45 Minuten später wieder am Pool einlaufen, ist dieser gerammelt voll. Ahhrrg. Ich kann diese Menschenmassen überall nicht mehr ertragen. Beate und Amelie haben auch keine Lust mehr.

Genauso bescheiden nimmt sich hier das sogenannte WiFi aus. Langsam, Verbindungsabbruch, langsam, Verbindungsabbruch, langsam...

Beate hat das Essen fertig. Aus wenigen Zutaten ein leckeres Essen zaubern, das ist eine Kunst die sie beherrscht. Mhh. Für kurze Zeit verleiht mir dieses Geschmackserlebnis positive Stimmung.

Doch dann benötige ich unbedingt das Internet und es klappt einfach nicht, das vermalledeite WLAN. Mist, ich wollte doch die Sealife-Karten online bestellen, Ersparnis je Karte 35 $. Ich versuche es übers Handy mit meinem Datentarif, komme damit aber nicht über eine bestimmte Option heraus.

Darf man auf einem Campingplatz schreien, schlagen und ausfallend werden?

Mit pulsierender Halsschlagader und Laptop „bewaffnet“ schreite ich zum Office. Nachdem wir auch dort erfolglos versucht haben eine Verbindung übers WLAN aufzubauen, stellt mir der Mann aus dem Office netterweise seinen PC zur Verfügung und ich ordere die Tickets innerhalb von Minuten, puh. Ich beschwere mich noch einmal über das miese WiFi – der Mann versteht – und bedanke mich dann vielmals bei ihm.

Inzwischen ist die Dusche frei und ich kann nach dem Tagebuch schreiben ausgiebig duschen – herrlich.


Tag 25 – 08.08.2016 Montag

Heute habe ich das erste Mal schlecht geschlafen. Mürrisch und schlecht gelaunt würge ich ein Toast herunter – wahrscheinlich liegt mir die Rückfahrt nach LA im Magen. Wie sich herausstellen soll nicht ohne Grund.

Erst einmal starten wir um 8:05 Uhr Richtung Sea World. Dort kommen wir eine halbe Stunde später an, sichern das Wohnmobil und stehen Punkt 9:00 Uhr vor dem Parkeingang. Das hat mal prima geklappt, obwohl 22 $ für’s Parken ist schon unverschämt.

Die Tickets funktionieren einwandfrei und so stehen wir schon bald im Park. Nett gemacht, muss man sagen.

Nachdem wir uns orientiert haben, steuern wir zuerst den Skytower an, der etwa 50 m hohe Turm besitzt eine Kanzel, die sich langsam dreht. Derweil schwebt die Kanzel bis nach oben und so kann man sich einen Überblick über den Park verschaffen. Leider versagt die Fotokamera ihren Dienst, der Akku ist entladen und die 2 x 4 Batteriepacks scheinen schon beim Kauf leer gewesen zu sein, zwei Bilder und die Dinger sind auch leer. Oder die Kamera hat einen Defekt. Prima, das hat noch gefehlt.

Wir besuchen nun die Otter, wie sagte Grzimek schon, possierliche Tierchen.

Delfine hingegen sind elegante, wunderschöne Tiere, die hier sind auch ganz zutraulich und es scheint, sie schauen uns ganz genau an.

Dann kommen wir zu den Mantarochen, doch bevor wir deren Becken erreichen, sieht Amelie den gleichnamigen Rollercoaster (Achterbahn) und fragt, ob wir fahren. Ich bin frührer gerne Achterbahn gefahren und diese hier sieht nicht weiter brechreizerregend aus. Beate ist da vorsichtiger und fährt gar nicht erst mit.

Wir fahren in einen Tunnel, umgeben von Meeresgetier, schwappen ein wenig vor, ein wenig zurück, die Musik schwillt an, eine Öffnung erhellt den Tunnel, dann beschleunigen wir mit sattem Punch auf die Strecke. Da stehen die Haare zu Berge. Es reißt uns hoch und runter, links und rechts, einmal verliere ich für kurze Zeit den Sitz unterm Po, obwohl ich vom Bügel stramm heruntergedrückt werde. Als die Fahrt zuende ist, ist mir übel und Amelie lacht mich aus.

Nun besuchen wir die richtigen Mantarochen, die man auch streicheln darf, das tut sogar Amelie und nennt die kleinen Racker danach Schleimschwabbel.

Nach weiteren Attraktionen und dem Mittagessen macht die Maus noch eine Fahrt. Ohne mich, sonst würde ich meine Pizza an die hinter mir sitzenden Mitfahrer verteilen.

Wir besuchen die Hauptattraktion, die Orka-Schau. Erst besuchen wir die Riesen in ihrem nennen wir’s mal Aufwärmbecken, das ist schon eine Wucht. Die Show ist auch ganz gut, wenn auch für meinen Teil ein wenig viel Gesabbele dabei ist. Die Amis sind halt Showmaker.

Als die Moderatorin ankündigt, dass es gleich nass werden kann und rennend das Weite sucht, reißen Beate und ich die Rucksäcke vor den Körper, Amlie hatten wir vorsorglich mit einer Jacke ausgestattet. Aber wir hatten Glück, bis auf ein paar Tropfen und einen großen Tropfen in Beates Schuh, bleiben wir trocken, ganz im Gegensatz zu der Asiatischen Familie vor uns.

Wir fahren nun mit dem Bayside Skyride einmal über die Bucht, was eigentlich ganz entspannend ist, nur Beate mit ihrer Höhenanst ist vielleicht doch nicht optimal in der winzigen Gondel aufgehoben.

Nun sind wir ganz in der Nähe der Sharks (Haie). Wäre da nur nicht vorher dieses Fahrgeschäft Namens Riptide Rescue. Das muss Amelie natürlich fahren, Beate und mir wirkt das zu schwindel­erregend, deshalb fährt Amelie allein.

Obwohl wir Hunger bis unter beide Arme haben, schauen wir uns noch die Haie an, wir sind ja wie schon erwähnt ganz in der Nähe. Sehr interessante Tiere, auch wenn Amelie meint, sie haben Ekelzähne.

Wir essen noch eine kleine Pizza, die mir bis in den späten Abend im Magen liegt. Beate mümmelt die schlechtesten und teuersten Pommes ihres Lebens. Die Preise hier sind unverschämt, das Essen Mist.

Wir kommen an einem kleinen Becken vorbei, das von vielen kleinen Fischen bevölkert ist, in das man seine Hand oder den ganzen Arm hineinstecken kann. Toll nach ein wenig Wartezeit kommen ganz viele Tierchen an meine Hand und meinen Arm und knabbern an mir herum. Interessantes Gefühl.

Dann verabschieden wir uns von Seaworld und machen uns auf den Weg nach LA, zum Balboa Campground, Nähe Universal Studios. Hier kommen wir erst 18:30 Uhr an, 1/3 der Strecke sind wir Stau gefahren, ist das eine sch...ß Stadt zum Autofahren. Ich bin total entnervt, den großen RV will natürlich keiner vor sich haben und die Amis halten sich noch weniger an Verkehrsvorschriften als ihre Kollegen in good old Germany. Außerdem darf hier auch rechts überholt werden, bedeutet man muss seine Augen überall haben.

Wir bekommen heute einen sehr abseitigen Platz, Mike, der Platzwart muss mich rückwärts um mehrere Fahrzeuge, Stangen und Co. dirigiren, bis ich auf dem Platz stehe. Als ich ihm sage dass wir morgen zu den Universal-Studios wollen, meint er ich solle beim Ausparken Hilfe anfordern.

Na schauen wir mal, ob das nötig ist.

Ich ordere noch die Tickets online, dann sind sie je 30 $ günstiger, bekomme aber keine Bestätigungsmail. Oh Mann, kann das nicht einmal glatt laufen. Ich bekomme schlechte Laune, auch weil die sogenannte Hotline irgendwann einfach das Gespräch beendet, bevor ich einen Menschen sprechen kann, also nächster Versuch morgen früh.

Wir essen noch eine Kleinigkeit, duschen, Tagebuch, ab in die Falle. Der morgige Tag wird anstrengend.


Tag 26 – 09.08.2016 Dienstag

Um 6:00 Uhr quälen wir uns aus dem Bett. Oh Mann, würde ich gerne liegen bleiben.

Aber wir wollen ja früh an den Universal Studios sein, bevor es heiß und voll wird. Ein Blick auf mein Handy – keine Tickets angekommen. Mist, ich hab’s befürchtet. Also die Hotline anrufen und 5 Minuten durch die ganzen Optionen navigieren. Dann habe ich eine Dame am Telefon, die nicht nur sehr schnell, sondern zudem auch noch undeutlich spricht. Wie kann man so jemanden Telefondienst versehen lassen. Ich schlildere ihr mein Problem und gebe ihr meinen Buchungscode durch, von dem ich Gott sei Danke einen Screenshot gemacht habe. Es dauert eine 1/4-Stunde, da sie mich immer wieder auf die Warteschleife legt – warum ist mir schleierhaft. Dann sendet Sie mir eine Mail, die ich an der Kasse vorzeigen soll, dann bekomme ich die Tickets. Na gut, besser als nichts. Wir also Fahrzeug abgekabelt, Slide out rein, Abfahrt.

Kaum sind wir auf dem Freeway, stehen wir schon im Stau, nein, es ist eher sehr zähfließender Verkehr. Gute 40 Minuten später sind wir an den 13 Meilen entfernten Studios angekommen. Hier sind die Parkhäuser so groß, dass wir mit unserem Motorhome locker hineinpassen. 25 $.

Wir packen Kameras, Wasser etc. ein, dann laufen wir los. Es ist ganz schön weit von den Parkplätzen bis zum Eingang, geschickt gemacht, man muss durch eine Einkaufspassage, um zu den Studios und zurück zu kommen. Das ist relativ neu.

Neu ist auch, das es einen Sicherheitscheck wie am Flughafen gibt, inkl. Sicherheitsschleuse. Wir haben keinen Sprengstoff dabei und dürfen bis zu den Kassen vorrücken. Dort müssen wir uns ärgerlicherweise anstellen, das kostet uns eine halbe Stunde, in der unvorstellbare Menschenmassen in den Park strömen. Mir wird schlecht. Als wir endlich an der Kasse angekommen sind, erklärt uns der Kassierer, dass die E-Mail die ich heute morgen während der Fahrt tatsächlich bekommen habe, anders als von der Dame am Telefon behauptet, doch als Karte gültig ist, wir hätten sofort zum Einlass gehen können. Aarghh.

Es klappt dann am Einlass vollkommen problemfrei und könnte ich es, würde ich mir in den Po beißen.

Wir haben 9:30 Uhr und der Park ist jetzt schon voller als bei unserem letzten Besuch 1999.

Ganz schweren Herzens kaufen wir den „Front of the Line“-Pass, der uns an den wartenden Menschenmassen vor Fahrgeschäften oder anderen Darbietungen vorbei, direkt zu den Attraktionen führt, mit minimalsten Wartezeiten, wie sich herausstellen sollte, macht diese Investition Sinn, auch wenn sie einem das Wasser in die Augen und die letzten Dollar aus der Geldbörse treibt.

Wir sind ganz heiß auf die Studio-Tour, die immer von dem unteren Studiogelände aus startete, also fahren wir 4 lange Rolltreppen in diesen Bereicht. Wir erkennen nur noch Jurassic Park wieder, alles andere ist neu, unbekannt und viel größer und bunter geworden. Wir müssen erfahren, das die „Studio Tour NEW“ nicht mehr im unteren Bereich, sondern inzwischen im Oberen startet. Hätten wir doch nur auf dem Plan geschaut. Aber da wir einmal hier sind, fahren wir zuerst mit dem Jurassic Park Ride. Wir suchen nach Gate A, dort werden unsere Ausweise gescannt, dann wandern wir in aller Seelenruhe an den wartenden Menschenmassen vorbei und steigen quasi sofort in das Boot. Das macht so viel Spaß und klappt so gut, dass wir gleich noch einmal fahren.

Cool, jetzt fahren wir bei den Transformers mit. Allerdings nur Amelie und ich, Diese Achterbahnen sind nichts für Beate.

Es handelt sich um Flugsimulatoren, die sich in einem 360°-Kino bewegen und dort durch einen Film jagen. Ist das toll gemacht. Es explodiert eine Grante direkt vor uns und wir spüren die Wärme auf der Haut. Ab und an treffen uns Wassertropfen, wenn im Film irgendeine Flüssigkeit umherspritzt. Wir werden von den Bösen angegriffen und von den Guten gerettet, so muss das sein.

Das hat uns so gut gefallen, auch dort fahren wir noch einmal mit.

OK, aber jetzt ist die Studiotour dran, wir fahren mit den Rolltreppen wieder nach oben inzwischen ist es schon gut warm geworden. An jeder Ecke stehen Ventilatoren, die fein zerstäubtes Wasser in die Gegend pusten, wenn man sich davor stellt ist der kühlende Effekt äußerst angenehm.

Die Wartezeit bei der Studio Tour wird mit 45 Minuten angegeben, wir laufen einfach durch einen separaten Eingang – Gate A – und besteigen sofort den nächsten Tour-Wagen. Dekadent, aber so angenehm. Tja, was soll ich schreiben, die Studio Tour ist zwar neu – mit alten Elementen – aber so richtig toll ist das nicht, viele Filmkulissen werden nicht mehr angefahren. Vielleicht gibt es die auch nicht mehr. Uns fällt nicht nur hier auf, dass sie Amerikaner quasi ständig bequatscht werdenden wollen. Der Guide redet ohne Unterlass und wenn nicht er, so schaltet er einen Sabbeler auf dem Bildschirm an. Irgendwann ist es mir einfach zu anstrengend diesem Geschwalle zuzuhören, ich mache ein paar Videoaufnahmen und schalte die Ohren auf Durchzug. Beate sagt mir später, sie hat es genauso gemacht. Ähnlich erging es uns mehrfach, wenn wir eine einfache Frage gestellt haben, die Leute hörten einfach nicht mehr auf zu reden und entfernen sich dabei immer weiter vom eigentlichen Punkt. Auch auf dem Studio-Gelände plärrt immer irgenwo laute Musik, oder ein „Schwaller“ ergießt seine Stimme über uns. In dem Zusammenhang ist eventuell auch interessant, das beim Tanken sogar die Nachrichten oder Werbung auf kleinen Bildschirmen an den Zapfsäulen laufen. Ständig und überall bekommt man solche ungewollten Informationsduschen. Hoffentlich setzt sich das bei uns nicht durch.

Jetzt haben wir Hunger. Wir probieren Mel’s Diner, doch da stehen die Leute bis zu den Eingangstüren in der Schlange. Interessant, vor gut 15 Jahren habe ich für diesen Diner mal eine kleine Videowerbung gemacht.

Wir bestellen schließlich – natürlich mit Anstehen – am Plaza Grill, dort kann man draußen sitzen. Amelie und ich warten bis unsere Nummer aufgerufen wird, Beate sucht uns derweil einen Tisch. Kurze Zeit später stoßen wir mit Polled Pork Sandwich/Fries, Burger/Fries und Truthahnkeule/Fies/Salat und drei Diet Cola zu Beate. Das Essen ist lecker und relativ gesehen nicht zu teuer.

Frisch gestärkt besuchen wir Hogsmead und stoßen kurz darauf auf Hogwarts. Dort fahren Amelie und ich direkt zwei Mal mit der Familienachterbahn – einem Hippogreif.

Dann gehen wir ins Schloß. Das ist so toll eingerichtet, man fühlt sich direkt dorthin verzaubert. Hier fliegen wir auf den „Besen“ in einer 3d-Animation durch eine kleine Geschichte rund um Harry, Hagrid und Co. Amelie einmal mit Beate und einmal mit mir. Die „Besen“ sind so schmal, dass ich bald nicht die Arme durch die Halterung bekommen, wir werden wieder herausgeführt, ich muss einen Probesitz ausprobieren und darf dann doch mitfliegen. Schon toll gemacht. Amelie fliegt danach noch einmal allein.

Wir besuchen natürlich auch alle möglichen Andenkengeschäfte und Amelie ersteht neben einem Schlüsselanhänger, Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung und einer Handyhülle noch einen Zauberstab.

Die Special Effects-Show um 3 Uhr ist leider schon ausgebucht, wir kommen später wieder.

Wir fahren nach unten und probieren den Mumien-Ride aus. Cool, eine Achterbahn im Dunkelen und überall tauchen schemenhafte Monster auf. Dann Vollbremsung vor einer Mauer, dort krabbeln tausende Käfer aus dem Stein, gleichzeitig krabbelt irgend etwas an unseren Füßen herum. Bäh. Nichts wie weg, dieses Mal nur rückwärts, yippieh.

Wir fahren diese auch ein zweites Mal, werden aber darauf hingewiesen, dass der Pass nur für 1 Mal je Attraktion gilt. Upps.

Jetzt besuchen wir die Special Effects Show, hier wird inzwischen weniger auf die Techniken eingegangen, als vielmehr Schlägereien von Stuntleuten vorgeführt, einer jungen Frau mit einem Filmmesser in den Arm geschnitten – inkusive Kunstblut, ein Stuntman wird zur Fackel und rennt 17 Sekunden brennend über die Bühne, ohne sich zu verletzen.

Auf dem Rückweg zum Auto fahren Amelie und ich noch den Simpson Ride und zum krönenden Abschluß die Minions, die ich persönlich ja sehr mag.

Alles in Allem haben wir 15 Mal unseren Front of the Line Pass benutzt, hätten wir immer anstehen müssen, hätten wir mindestens 2 Tage hier verbringen müssen.

Der Rückweg zum Campingplatz klappt trotz zähfließendem Verkehr ziemlich flott und weil wir so nette Leute sind und Steve heute Dienst hat bekommen wir einen leichter einzuparkenden Stellplatz.

Wir sind ziemlich platt und gehen so unseren Beschäftigungen nach, Beate sortiert schon mal ein paar Karten, Quittungen und Blätter, die für das Fotoalbum interessant werden könnten, Amelie Snapchattet und Whatsappt um die halbe Welt und ich schreibe Tagebuch.

Bis morgen.


Tag 27 – 10.08.2016 Mittwoch

Heute haben wir ausgeschlafen, immerhin bis knapp 8:00 Uhr. Dann ein gemütliches Restefrühstück. Beate sucht unsere Tickets heraus und findet sie nicht – schlagartig sind wir wach.

Nein, das darf nicht sein. Ich finde sie auf meinem Handy und sende das PDF ins Office zum Aus­drucken. Die Leute sind echt total nett hier, der Campingplatz sehr gepflegt und es wird sehr schnell geholfen. Toll. Das sage ich der Besitzerin auch und sie freut sich sehr darüber.

Derweil hat Beate mit der El Monte Vermietstation telefoniert, wir sollen morgen einfach vorbei kommen und werden dann je nach Eintreffen bearbeitet und zum Flughafen gebracht.

Ein paar Mitbringsel und T-Shirts wollen wir noch einkaufen und fahren daher vorher noch zum Walmart Super Center ein paar Meilen entfernt. Es handelt sich um eine Mall, zu deren Geschäften unter vielen anderen ein riesiger Walmart zählt. Wir bekommen die meisten Dinge die noch fehlen, nur die tollen Grillanzünder finden wir nicht. Waffen gibt‘s aber.

Wir machen uns auf den Weg nach Anaheim, dort, nicht weit von der El Monte Verleihstation, an der wir unser Wohnmobil morgen früh abgeben, haben wir einen Campground reserviert.

Auf den „Schnellstraßen“ ist wieder Verkehrschaos angesagt, wir brauchen für die 53 Meilen fast 3 Stunden.

Dafür haben wir Glück mit dem Campingplatz, wir bekommen einen Platz unter schattigen Bäumen und es wirkt alles sehr gepflegt und gut organisiert.

Nach einem kleinen Snack, packt Beate schon mal grob die Koffer, ich darf/muss nicht helfen, da ich nur im Weg rum stehe;-))

Jetzt liegen wir im Wohnmobil herum und lesen/schreiben Tagebuch, Beate und ich in der Sitz­ecke, Amelie auf dem Beifahrersitz spielt mit ihrem Handy und „überwacht “ den Platz.

Ich bin mal gespannt, ob wir heute Abend das Disneyland-Feuerwerk mitbekommen, das müsste von hier aus zu sehen sein. Aber das soll wohl nicht jeden Tag stattfinden und evtl. wird es Mitternacht, bevor es losgeht.

Morgen geht’s heim. Das ist ein ebenso unglaubliches Gefühl, wie vor der Reise, dass es losgeht.

Also dann bis morgen/übermorgen.


Tag 28/29 – 11/12.08.2016 Donnerstag/Freitag

6:00 Uhr, die Nacht ist zuende. Beate ist nervös, weil sie Bedenken hat, ob wir alles an Gepäck mitbekommen. Ich bleibe noch bis viertel nach sechs liegen, dann steckt mich die Nervosität an. Wir machen uns fertig, wecken Amelie und frühstücken ziemlich zappelig. Gleich müssen wir das Wohnmobil abgeben, heute nachmitag geht der Flieger heim.

Wir starten um 8:30 Uhr. Ab auf den Freeway und – kein Stau, wir brettern mit 65 Mph Richtung Vermietsation. Doch zu früh gefreut, 4 Meilen vor unserer Abfahrt staut sich wieder der Verkehr. Wir brauchen halt 15 Minuten länger, die Ausfahrt ist provisorisch, es wird gebaut. Die Begrenzer bestehen aus Betonabweisern, die ALLE von schwarzen Reifenstriemen und Lackspuren gekennzeichnet sind, so schmal ist die Ausfahrt und mit bestimmt 300 Metern auch recht lang. Mir wird noch mal warm, dann sind wir durch. Zweimal links, einmal rechts, dann sind wir da.

Hier befindet sich das Hauptquartier von El Monte mit ich glaube tausenden von Wohnmobilen, die sich über eine riesige Fläche verteilen. Wir stehen in der Rückgabe-Spur, nur ein Fahrzeug vor uns.

Keine 10 Minuten später ist eine junge Dame zur Stelle und nimmt das Fahrzeug ab. Bis auf die verlorene Radkappe und Lampenabdeckung der Aussenbeleuchtung ist alles OK. Wir weisen sie noch auf die ganzen versteckten Defekte der Schubladen, des Wasser- Abwassersystems, der herabfallenden Kleiderstange im Schrank, der aufgequollenen Waschtischplatte, der aufgesprungenen Verkleidung im Bad und das Müffeln der Klimaanlage bei Inbetriebnahme hin, dann noch den Meilenstand kontrollieren, bei Übernahme 131039 Meilen, jetzt 134439. Wow da sind wir glatt 3400 Meilen/5472 Kilometer gefahren.

Die weitere geschäftliche Abwicklung gestaltet sich Gott sei Dank unkompliziert. Die 250 $ Kaution für’s Navi bekommen wir ebenso anstandslos zurück, wie die 1000 $ für evtl. Beschädigungen am Wohnmobil. Radkappe und Lampenabdeckung fallen unter den Tisch. 250 $ bekommen wir für unsere Unannehmlichkeiten bei den anfänglichen Problemen zurück. Na OK, wenigstens muss ich deswegen nicht unangenehm werden.

Wir machen es uns im Wartebereich bequem, lesen, schreiben Tagebuch und lernen eine Familie aus Utrecht kennen, die noch 3 Tage Badeurlaub anhängen und bald abgeholt werden.

Gleich geht’s los.

Kurz vor 12 kommt unser mexikanischer Fahrer – übrigens ein netter Typ – und lädt mit uns die Koffer in den Shuttle-Bus. Ich frage ihn, wann wir am Airport sind, er sagt in etwa einer Stunde, wann wir denn fliegen, fragt er zurück. Als ich ihm sage 3:25 Uhr, wird er schnell. Geht kurz ins Office und wirkt etwas nervös und wir fahren zügig los, bis zur nächsten Kreuzung, dann gibt er uns zu verstehen, dass er nochmal zurück muss, er muss weitere Gäste mitnehmen. Jetzt ist er total nervös, ich soll ins Office mitkommen und mich beschweren, da um 3:25 Uhr unser Flug geht. Oh, oh, ich glaube es wird knapp. Kaum im Office, heißt es die Mitfahrer sind schon da, OK, es kann wieder losgehen. Als die drei Leute den Bus besteigen, kein Gruß, kein Wort, auf solche Penner haben wir gewartet – ich hasse Leute, die nicht grüßen.

Jetzt donnern wir aber los. Da wir zu mehreren im Auto sitzen, dürfen wir über die Car Pool Lane fahren, alle Leute, die alleine im Auto sitzen, müssen die normalen, verstopften Fahrspuren nehmen. Das bedeutet, fast alle sind alleine im Auto unterwegs.

Um kurz vor 1:00 Uhr sind wir am Flughafen, 1:15 Uhr an unserem Terminal B angekommen. Wir steigen aus, bedanken uns schnappen uns die Koffer und machen uns zum nicht sehr weit entfernten Lufthansa-Bereich auf. Dort stehen die Automaten, an denen man selbstständig einchecken kann. Hier mache ausgerechnet ich einen Fehler. Es klappt alles ganz gut, bis ich aufgefordert werde, den ersten Ausweis einzuscannen. Ich schnappe mir irgend einen, und scanne meinen Ausweis auf Amelie ein – man sollte lesen was zu tun ist. Der Apparat bricht den Vorgang ab, wir müssen uns am Lufthansa-Schalter melden. Oh, ich Bergtroll.

Aber wir haben mal wieder Glück, die Dame am Schalter ist eine ganz Nette, die meinen Fauxpas fix ausbügelt und sie ist auch sehr großzügig, was unser Übergepäck angeht.

Prima, die Koffer sind wir los. Wir teilen noch die Sachen aus einer Tüte auf, ich schnappe mir die Weingummis, an denen ich schon den ganzen Urlaub herumkaue.

Die Sicherheitskontrolle beginnt. Meine Laptoptasche erregt Aufmerksamkeit. Ich werde in einen separaten Bereich gebeten. Dort wird die Tasche komplett geleert, die Weingummis mit einem Sprengstoffteststreifen abgerieben, der wird in die Leseeinheit geschoben – positiv. Oh Mann, jetzt geht’s los. Ich werde KOMPLETT abgetastet, die selbe Prozedur, kein Ausschlag. Der Mann scannt den Laptop, die Tasche noch einmal, alles OK, ich darf durch. Das war mal eine Aktion. Bin gespannt wie es weitergeht.

Knapp 10 Stunden später, Freitag der 12.08.2016 – wir sind in Frankfurt a.M. gelandet. Hier müssen wir unser Gepäck nicht in Empfang nehmen, wir bewegen uns direkt zum relativ weit entfernt liegenden Gate B 3, unser Gepäck wird – hoffentlich – direkt in das nächste Flugzeug nach Düsseldorf verladen.

Jetzt erwischt es Beate in der Sicherheitskontrolle. Nicht genug damit, dass sie ihr Nacknhörnchen im Flugzeug vergessen hat, nun muss sie bei der deutschen Sicherheitskontrolle auch noch den Inhalt ihrer Handtasche zeigen. Kaum ist das beendet, Beate legt ihren Gürtel, Uhr etc. wieder an, bekommt sie einen Schrecken, wo ist mein Halstuch, wo ist mein Handgepäck. Ich schaue zum Sicherheitsbeamten, der lachend vor Beates Koffer steht. „Das ist auch ihrer?“ fragt er und die Sicherheitskontrolle geht in die zweite Runde. Da ist nämlich noch die Verbandschere, die eigentlich nicht mitgeführt werden soll. Aber alles kein Problem, wir können weiter zum Gate.

Ich mache jetzt Schluß hier, der Abschlußbericht folgt von daheim. Bis dann.

Wir sind wieder daheim! 17:10 Uhr laufen wir zuhause ein.

Alles hat prima geklappt, der Flug von Frankfurt nach Düsseldorf betrug knapp 30 Minuten, eine zum Sabbeln aufgelegte Flugbegleiterin hat uns die Zeit zusätzlich verkürzt.

Kaum waren wir in Düsseldorf gelandet und kurz vor der Gepäckausgabe, klingelt auch schon mein Handy. Der Mann vom Abholservice. Wir machen aus, dass er uns an Tür 7 des Flughafens erwarten kann, wenn wir durch den Zoll sind, will ich mich noch mal kurz bei ihm melden.

Beates und mein Koffer sind sehr schnell da, Amelies dauert etwas. Wie uns daheim auffällt, ist Amelies Koffer von der TSA (Transportation Security Administration) geöffnet und durchsucht worden. Wir haben uns extra vorher Schlösser besorgt, die von dieser Organisation und speziellem Equipment geöffnet werden können, ansonsten brechen sie die Schlösser auf.

Kurz vor Verlassen des Flughafens rufe ich unseren Fahrer noch mal an und nachdem wir Tür 7 des Flughafens passiert haben, kommt ein Fahrer unseres Abholservice auf uns zu, der aber nicht für uns zuständig ist, aber seit einer Stunde auf seine Gäste wartet, die er weder telefonisch erreicht und die sich auch nicht am Meeting Point aufhalten. Der Arme ist ganz gestresst. Eine Minute später ist unser Wagen da. Wir laden ein und fahren – wie könnte es anders sein – im Stau nach Hause.

Oma und Opa freuen sich uns wiederzusehen und selbst die Meerschweinchen scheinen glücklich zu sein, dass wir wieder daheim sind.

In unserer Brust schlagen da zwei Herzen. Klar ist es toll wieder zuhause zu sein, aber ein wenig vermissen wir die Urlaubssituation dann doch.


Der Urlaub war anstrengend, aber schön und das ist doch die Hauptsache, oder? 

 

Wenn die Hütschis eine Reise unternehmen, gibt es hier was zu lesen.